Marktbericht

Die NE-Metallschrottpreise haben auch in dieser Woche angezogen. Allerdings verlief die Entwicklung etwas verhaltener. Bei Nickelschrott blieb der Schwung ganz aus. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise arbeiten sich weiter nach oben


Die Sorge um die Auswirkungen der angekündigten US-Strafzölle gegenüber Europa und China ist nach wie vor virulent. Für die deutsche Industrie steht dabei viel auf dem Spiel, denn auch US-Strafzölle gegen chinesische Produkte könnten die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen. „Unsere Unternehmen haben viele Niederlassungen und Engagements in beiden Ländern“, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie-und Handelskammertags, Volker Treier, am Donnerstag in Berlin. Deutsche Unternehmen liefen Gefahr, „in die Mühlen des Handelsstreits“ zu geraten und so doppelt zu verlieren.

Während die Waren deutscher Produzenten in den USA mit Zöllen belegt würden, wäre die Ware, die deutsche Firmen in den USA produzieren, in China von den „Vergeltungszöllen“ betroffen, die China einführen könnte, um drohende Verluste auszugleichen. Europa müsse nun gemeinsam für offene Märkte eintreten, forderte Treier. Jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland sei von internationalen Geschäften abhängig.

Von daher ist davon auszugehen, dass die Unsicherheit über die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung noch immer die Preisentwicklung an der Londoner Metallbörse LME prägt. Aluminium und Blei haben in dieser Woche verloren, wenngleich die Verluste sich mit 47,50 beziehungsweise 46 US-Dollar in einem überschaubaren Rahmen bewegen.

Auch am Zinkmarkt ist eine Zurückhaltung zu spüren. Der Dreimonatspreis verbesserte sich in dieser Woche nur um 0,3 Prozent gegenüber der Vorwoche. Kupfer hat um 0,81 Prozent zugelegt, ähnlich wie der Dreimonatspreis für Zinn (+ 0,85 Prozent).

Der Nickelpreis hingegen verbucht einen deutlichen Preisrückgang von 3 Prozent. In der Vorwoche war der Preis noch in die Höhe geschossen. Am Mittwoch (13. Juni) lag der Dreimonatspreis für Nickel an der Londoner Metallbörse LME bei 15.235 US-Dollar je Tonne.

metallpreise

Blanker Kupferdrahtschrott sahnt am meisten ab

Auf den Märkten für NE-Metallschrott haben sich die Preise ebenfalls verhaltener entwickelt als noch in der Vorwoche. Bis auf Nickelschrott können sich zwar alle Schrottsorten weiter verbessern. Allerdings bleiben die ganz großen Sprünge in dieser Woche aus.

Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, schneidet Blanker Kupferdrahtschrott erneut am besten ab. Die Erlöspreise stiegen sowohl oben als auch unten um 40 Euro je Tonne. Schwerkupferschrott bleibt mit 30 Euro etwas dahinter zurück.

Altzinkschrott kann sich im selben Rahmen verbessern. Die anderen Schrottsorten steigern sich immerhin noch zwischen 10 und 20 Euro je Tonne. Weichbleischrott bleibt damit seiner Linie treu und arbeitet sich weiter schrittweise nach oben.

Die beiden Nickelschrottsorten hingegen kommen auch in dieser Woche nicht in Schwung. Nickel V2A kann sich zumindest noch am Vorwochenniveau festklammern. Nickel V4A schafft das teilweise auch, nur nicht am oberen Ende. Hier ging der Preis um 20 Euro zurück.

ne-metallschrottpreise

 

© 320° | 14.06.2018

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