Marktbericht für NE-Metalle

Die Hoffnung auf steigende Metallschrottpreise hat sich auch in dieser Woche nicht erfüllt. Stattdessen geht es mit den Preisen weiter abwärts. Nur bei Primärmetallen konnten einige Sorten vom schwachen US-Dollar profitieren. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: Das Warten geht weiter


Ein schwacher US-Dollar hat am gestrigen Mittwoch (17. Mai) bei einigen Industriemetallen noch stärkere Rückgänge verhindert. Bei anderen Metallen hat er sogar die Preise unterstützt. So konnte Zinn einen Preissprung um 195 US-Dollar nach oben verbuchen. Damit kostet eine Tonne Zinn 19.925 US-Dollar.

Auch Aluminium und Kupfer konnten vom schwachen US-Dollar profitieren. Aluminium hat sich von 1.874 US-Dollar auf 1.925.50 US-Dollar je Tonne verbessert. Der Dreimonatspreis für Kupfer ist um fast 60 US-Dollar auf 5.595 US-Dollar pro Tonne gestiegen.

Blei hingegen hat gestern weitere Verluste eingefahren. In der Vorwoche notierte das Metall bei 2.175 US-Dollar, aktuell schlagen nur noch 2.114 US-Dollar je Tonne zu Buche. In dieser Woche sah es für Blei zeitweise sogar noch schlechter aus, denn der Preis war auf ein Vier-Monats-Tief von 2.080 US-Dollar je Tonne gefallen. Damit hat Blei fast alle Gewinne, die es seit Jahresbeginn gemacht hat, wieder verloren. Bis Ende März wies Blei noch die beste Preisentwicklung unter den Industriemetallen auf.

Auch der Nickelpreis steht weiter unter starkem Druck. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich Nickel weiter um 45 US-Dollar verbilligt. Der Dreimonatspreis liegt nunmehr bei 9.195 US-Dollar je Tonne.

Zink konnte in der vergangenen Woche als einziges NE-Metall mit einer Preissteigerung glänzen. In dieser Woche ist der Preis aber wieder leicht gefallen. Gestern wurde Zink zu 2.578 US-Dollar je Tonne gehandelt.


LME-Preise-17.5.17

Quelle: LME

Erstaunlicherweise haben sich die aktuell schwächeren Wirtschaftsdaten aus China nicht negativ auf die Entwicklung der Metallpreise ausgewirkt. Dabei deuten die Daten auf eine nachlassende Wachstumsdynamik im Land hin. Nach Angaben der Landesbank Baden-Württemberg sind die Metallpreise seit Mitte Februar um 8 bis 10 Prozent gefallen. Die Stuttgarter Finanzexperten gehen aber davon aus, dass die Preise nicht viel stärker fallen werden.

Weichbleischrott fährt größte Verluste ein

Auf eine leichte Erholung wie bei den Industriemetallen warten die Metallschrottmärkte bisher vergeblich. Einzig Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) konnte gestern (17. Mai) leicht zulegen. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, sind die Erlöspreise für Nickel V2A zwischen 20 und 30 Euro gestiegen. Damit notiert diese Schrottsorte derzeit bei Preisen zwischen 1.080 und 1.130 Euro je Tonne. Dieser Entwicklung konnte Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) nicht folgen. Beim unteren Preis hat sich schon seit Wochen nichts getan. Er verharrt noch immer bei 1.350 Euro. Am oberen Ende steht Nickel V4A bei 1.440 Euro und verliert damit 20 Euro gegenüber der Vorwoche.

Ähnlich sieht es bei den Aluminiumschrotten aus. Der untere Preis für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) bleibt bei 1.670 Euro je Tonne hängen. Der obere Preis ist um 40 Euro gesunken und notiert nun bei 1.770 Euro. Aluminiumprofilschrott (Alter) hat sich um bis zu 20 Euro verbilligt. Die Preisspanne reicht von 1.690 bis 1.780 Euro pro Tonne.

In ähnlicher Größenordnung haben auch die Preise für Altzinkschrott (Zebra) nachgegeben, und zwar um 30 Euro. Für eine Tonne Altzinkschrott lassen sich in dieser Woche zwischen 1.670 und 1.730 Euro erzielen.

Die Verluste bei den Kupferdrahtschrotten fallen noch etwas größer aus. Die Preise für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) sind zwischen 40 und 50 Euro gesunken und rangieren zwischen 4.850 und 4.990 Euro je Tonne. In derselben Größenordnung verliert auch Schwerkupferschrott (Keule). Die Erlöspreise für eine Tonne Schwerkupferschrott reichen derzeit von 4.350 bis 4.590 Euro pro Tonne.

Der mit Abstand größte Verlierer bei den Metallschrottsorten ist in dieser Woche Weichbleischrott (Paket). Die Preise sind zwischen 90 und 110 Euro gefallen. Weichbleischrott erlöst damit nur noch zwischen 1.620 und 1.710 Euro je Tonne.

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