Marktbericht

Der Preisrückgang ist vorerst gestoppt: Bei einigen Metallschrottsorten konnten Händler die Einbußen der Vorwoche wieder reinholen. Ausgestanden ist der Abwärtstrend der Schrottpreise aber noch nicht. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise erholen sich – aber nur teilweise


Den Metallschrottpreisen scheint noch immer die Orientierung zu fehlen. Seit Monaten schon geht es nach oben und wieder nach unten. Betrachtet man aber den Zeitraum zwischen Ende Juni und heute, ist der Trend eindeutig: Unterm Strich zeigen die Metallschrottpreise klar nach unten.

So liegen die Kupferschrottpreise heute zwischen 250 und 300 Euro niedriger als Ende Juni. Bei den Aluminiumschrottpreisen beträgt der Rückgang rund 100 Euro. Deutlich größer ist der Rückgang bei Weichbleischrott mit einem Minus von rund 400 Euro und bei Altzinkschrott, das seit Ende Juni rund 300 Euro weniger erlöst. Auch Nickelschrott musste in dieser Spanne zwischen 150 und 200 Euro abgeben.

Aktuell jedoch geht es wieder nach oben, wie die Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) zeigt. Zumindest für einige Metallschrottsorten:

  • So konnten unter anderem die beiden Nickelschrottsorten V2A und V4A wieder zulegen. Sie erlösten am unteren Ende der Preisspanne zwischen 50 und 80 Euro mehr. Damit konnten sie die Verluste fast wieder reinholen.
  • Außerdem legten die Erlöspreise für Weichbleischrott und Altzinkschrott zu. Wie aus der Preisübersicht des VDM hervorgeht, erzielten sie im Durchschnitt 40 Euro mehr. Die Verluste der Vorwoche waren zwar doppelt so groß, aber immerhin hat die aktuelle Preisentwicklung einen Teil der Verluste wieder wettgemacht.
  • Nahezu unverändert blieben in dieser Woche die Kupfer- und Aluminiumschrottpreise. Sie liegen annähernd auf dem Niveau der Vorwoche. Gleichwohl brachte die Vorwoche für diese Schrottsorten schon leichte Verluste.

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Blickt man auf die Londoner Metallbörse LME, verheißen die aktuellen Notierungen wenig Gutes für die Metallschrottpreise. Zum Stichtag 14. November sind die Preise für Aluminium, Kupfer und Nickel im Vergleich zur Vorwoche nochmals gefallen. Der Schluss liegt somit nahe, dass die zugehörigen Metallschrottpreise dieser Entwicklung folgen könnten:

  • Am stärksten fiel der Preisrückgang für Nickel aus. Im Vergleich zur Vorwoche fiel der Dreimonatspreis um 4 Prozent.
  • Gefallen sind auch die Kupfer- und Aluminiumschrottpreise. Sie gaben um 1,3 bis 1,4 Prozent nach.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen: So sind die Dreimonatspreise für Blei und Zinn um 1,3 bis 1,4 Prozent gestiegen. Der Dreimonatspreis für Zink blieb zumindest stabil.

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Derzeit ist auch die Konjunktur keine sichere Bank mehr. Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal dieses Jahres zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren wieder geschrumpft. Ökonomen gehen zwar davon aus, dass sich der Aufschwung in Deutschland wieder fortsetzen wird, aber dann in einem langsameren Tempo.

So rechnen die „Wirtschaftsweisen“ für dieses Jahr mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 1,6 Prozent und für 2019 von 1,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Wirtschaft noch kräftig um 2,2 Prozent zugelegt.

Und auch die internationale Konjunktur verliert an Tempo. Das ifo Weltwirtschaftsklima ist das dritte Mal in Folge zurückgegangen.

„Das Wachstum der Weltwirtschaft flaut ab“, bilanzieren die Wirtschaftsforscher. Das gelte insbesondere für die Schwellen- und Entwicklungsländer. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften hingegen blieb das Wirtschaftsklima weitgehend unverändert. Hier zeigt sich aber eine Zweiteilung: Während sich in den USA die Lagebeurteilung und die Erwartungen verbesserten, kühlten sie in der Europäischen Union ab.

 

© 320° | 15.11.2018

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