Marktbericht

Die Preise an den Metallschrottmärkten zeigten auch in der vergangenen Woche nach oben. Erneut lief es vor allem für Kupferschrott gut. Deutlich durchwachsener verlief die Preisentwicklung bei den Primärmetallen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise haben weiter Aufwind


Der Preisaufschwung an den NE-Metallschrottmärkten hält weiter an. Auch in dieser Woche konnten vor allem die Kupferschrottpreise profitieren. Nach oben ging es aber auch für andere Metallschrottsorten. Lediglich Nickelschrott V2A gab etwas nach:

  • Nach der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) gab Nickelschrott V2A am unteren Ende der Preisspanne um 20 Euro nach. Nach oben hin blieben die Preise stabil. Ähnlich verlief die Preisentwicklung für V4A: Bei Alt- und Neuschrotten legte die Preisspanne am unteren Ende um 20 Euro zu und blieb am oberen Ende ebenfalls stabil.
  • Nach oben zeigen auch die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium und Aluminiumprofilschrott verbesserten sich jeweils um 30 Euro je Tonne.
  • Die Preise für Weichbleischrott stiegen ebenfalls um durchschnittlich 40 bis 50 Euro je Tonne.
  • Und auch Altzinkschrott legte zu: Hier liegen die Preissteigerungen im Bereich von 30 bis 60 Euro je Tonne.

ne-metallschrottpreise

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Die Metallnotierungen an der Londoner Metallbörse (LME) entwickelten sich durchwachsen. Während die Preise für Aluminium, Blei und Zink zulegten, mussten Nickel und Kupfer Verluste verbuchen:

  • Im Vergleich zur Vorwoche ist der Dreimonatspreis für Nickel um 500 Euro gefallen (Stand: 5. Oktober). Das entspricht einem Rückgang um 4 Prozent.
  • Nach unten ging es auch für Kupfer. Der Dreimonatspreis fiel im Vergleich zur Vorwoche um 1,4 Prozent. Ähnlich verlief es für Blei (- 1,1 Prozent).
  • Der Dreimonatspreis für Aluminium hingegen stieg um 3,3 Prozent. Auch der Zinkpreis konnte um fast 4 Prozent zulegen.

metallpreise

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht einen Wetterwechsel in der Weltwirtschaft bevorstehen. Viele Länder hätten Probleme, ihr Versprechen von größerem Wohlstand einzulösen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde vergangene Woche in Washington. Einige der Risiken, die der IWF in seinen zurückliegenden Wirtschaftsprognosen skizziert habe, seien im Begriff einzutreten. Die Weltwirtschaft werde nicht mehr auf dem noch im Juli prognostizierten Niveau von 3,9 Prozent wachsen, sagte Lagarde.

Die IWF-Chefin sieht vor allem in der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump ein großes Risiko. „Bisher wachsen die USA stark, gestützt durch eine prozyklische wirtschaftspolitische Expansion und noch immer lockere finanziellen Bedingungen“, sagte sie. Das könne aber zum Risiko werden.

Zeichen für gebremstes Wachstum gebe es bereits in der Eurozone und in gewissem Umfang in Japan. „Wir sehen Indikatoren für moderateres Wachstum in China“, sagte Lagarde zudem. „Das wird durch die Handelsstreitigkeiten verschärft“, betonte sie.

In Deutschland haben die Wirtschaftsforschungsinstitute die Konjunkturprognosen bereits zurückgeschraubt. Der seit Jahren anhaltende Wirtschaftsaufschwung in Deutschland verliere an Fahrt, schreiben die Forscher in ihrem Herbstgutachten. Für dieses Jahr wird nunmehr ein Wachstum von 1,7 Prozent erwartet, im nächsten Jahr ein Plus von 1,9 Prozent. In ihrem Frühjahrsgutachten hatten die Forscher noch mit Zuwächsen von 2,2 Prozent für das laufende Jahr und 2,0 Prozent für 2019 gerechnet.

 

© 320°/dpa | 08.10.2018

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