Marktbericht

An den Märkten für Primärmetalle und Metallschrotte hat es diese Woche einen Ruck gegeben. Fast alle Metalle und Schrotte erzielen deutliche Zugewinne. Nur Altzinkschrott und Weichbleischrott machen nicht mit. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: In großen Schritten aufwärts


Der allgemeine Abwärtstrend an der Londoner Metallbörse LME ist gestoppt. Vorerst jedenfalls. Für ausnahmslos alle Industriemetalle ging es am Mittwoch (11. April) nach oben. Der Nickelpreis hat dabei den größten Sprung geschafft. Um 695 US-Dollar pro Tonne hat der Dreimonatspreis angezogen.

Der Kupferpreis hat um über 300 US-Dollar angezogen. Kupfer kann damit einen Teil seiner Verluste aus den vergangenen Wochen wieder wettmachen.

Kupfer könnte sich langfristig sogar zu einer sicheren Bank für Anleger entwickeln. Denn der zunehmende Bedarf an Kupfer für Elektronikgeräte und E-Autos macht einen Kupferengpass immer wahrscheinlicher. Eine ähnliche Einschätzung war auf der Weltkupferkonferenz in Chile zu vernehmen. Experten gehen davon aus, dass ab 2020 eine Angebotsverknappung eintreten könnte.

Aber auch Zinn kann sich in dieser Woche verbessern. Mit einem Plus von 275 US-Dollar hat es das Metall wieder über die Marke von 21.000 US-Dollar geschafft. Für Aluminium ging es ähnlich stark nach oben, und zwar um 12,7 Prozent. Das Leichtmetall kostet nun so viel wie seit fast drei Monaten nicht mehr.

metallpreise

Preise für Altzinkschrott bewegen sich nicht vom Fleck

Auch der sich bei den Metallschrotten bereits verfestigende Abwärtstrend hat sich ins Positive gedreht. Für fast alle Schrottsorten geht es in Siebenmeilenstiefeln aufwärts. Das zeigt die dieswöchige Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM). Die größten Gewinner sind die Kupferschrotte.

Die Preise für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) haben sich zwischen 150 und 180 Euro je Tonne erhöht. Noch mehr lässt sich derzeit allerdings mit Schwerkupferschrott (Keule) erlösen. Die Preise am unteren und oberen Ende sind um 210 Euro respektive um 240 Euro gestiegen.

Auch für die Nickelschrotte geht es weiter aufwärts. Wenn auch in vergleichsweise kleineren, gemächlichen Schritten. Die Preissteigerungen spielen sich in einem Rahmen von 10 bis 30 Euro ab.

Selbst die Aluminiumschrotte haben sich mitreißen lassen und sind aus ihrer mehrwöchigen Lethargie erwacht. Sowohl Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) als auch Aluminiumprofilschrott (Alter) haben sich deutlich verbessert. Hier sind Preisaufschläge von bis zu 190 Euro je Tonne zu verbuchen.

Nur Weichbleischrott (Paket) und Altzinkschrott (Zebra) wollen in dieser Woche nicht so richtig in die Gänge kommen. Bei Altzinkschrott ist man mittlerweile das Preisniveau von 2.010 bis 2.070 Euro je Tonne gewohnt. Die Preise bewegen sich bereits seit etlichen Wochen nicht vom Fleck. Und auch Weichbleischrott verharrt auf dem Vorwochenniveau.

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