Metallschrottpreise klettern weiter nach oben

In dieser Woche fällt die Bilanz auf dem Parkett der Londoner Metallbörse LME gemischt aus. Eines der Industriemetalle, das mit einer Preissteigerung glänzen kann, ist Zink. Am Mittwoch (16. August) lag der Dreimonatspreis für Zink bei 3.026 US-Dollar je Tonne. Damit hat Zink zum ersten Mal seit fast zehn Jahren die Marke von 3.000 US-Dollar überschritten. Hinter diesem Preisanstieg könnten die Sorge über Angebotsengpässe stehen. Aber auch Spekulanten treiben den Preis momentan an.

Auch der Aluminiumpreis zieht weiter an. Mit 2.069 US-Dollar pro Tonne erreicht Aluminium den höchsten Stand seit November 2014. Wie in der vergangenen Woche dürften es die Nachrichten über geplante Kapazitätsstilllegungen in China sein, die den Preis nach oben treiben. Dieser Ansicht sind auch die Experten der Commerzbank.

Bei Blei geht es weiter in kleinen Schritten bergauf. Um 31 US-Dollar konnte das Metall zulegen. Der Dreimonatspreis liegt nun bei 2.421 US-Dollar pro Tonne.

LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 16. August 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.074,50 2.069,00

Kupfer: 6.432,50 6.467,50

Blei: 2.394,00 2.421,00

Nickel: 10.540,00 10.610,00

Zinn: 20.075,00 19.950,00

Zink 3.009,00 3.026,00

Quelle: LME

Der Nickelpreis hingegen scheint erst einmal eine Verschnaufpause einzulegen. Nachdem es in den Vorwochen in großen Sprüngen nach oben ging, gibt es nun einen Rückschritt von 140 US-Dollar. Der Mittwoch endete mit 10.610 US-Dollar je Tonne. Das ist aber immer noch besser als die 10.500 US-Dollar, auf die Nickel am Vortag abgerutscht war.

Ob der Nickelpreis in den kommenden Monaten wieder deutlich anziehen kann, ist fraglich. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gab es auf dem globalen Nickelmarkt zwar ein Angebotsdefizit von 27.800 Tonnen. Doch das Defizit könnte in den nächsten Monaten geringer werden. Denn angeblich baut Indonesien derzeit deutlich mehr Nickelerz ab.

Ähnlich wie der Nickelpreis hat sich auch der Preis für Kupfer entwickelt. In der Vorwoche konnte Kupfer noch einen Zugewinn von über 170 US-Dollar verbuchen. Jetzt hat das Metall leicht nachgegeben. Um 26 US-Dollar ist der Preis auf 6.467 US-Dollar je Tonne gesunken.

Ein dickes Minus steht in dieser Woche wieder vor Zinn. Im Vergleich zur Vorwoche ist der Preis um 375 US-Dollar abgesackt. Damit notiert der Dreimonatspreis bei 19.950 US-Dollar pro Tonne.

Größter Preisanstieg beim Altzinkschrott

Die Tendenz bei den Metallschrottpreisen zeigt weiter nach oben. Nur Schwerkupferschrott (Keule) und Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) büßen etwas ein, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Schwerkupferschrott gibt demnach um 20 Euro nach. Die Erlöspreise liegen zwischen 4.710 und 4.950 Euro je Tonne. Beim Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) gibt es keine Bewegung im Vergleich zur Vorwoche. Die Preise halten ihr Niveau von 5.260 bis 5.440 Euro je Tonne.

Nickel 4A verliert am oberen Ende leicht um 10 Euro. Der obere Preis liegt damit bei 1.380 Euro. Der untere Preis konnte dagegen um 10 Euro auf nunmehr 1.300 Euro je Tonne zulegen. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) folgt seiner Schwestersorte fast auf dem Fuße. Am oberen Ende verharrt der Preis bei 1.080 Euro, am unteren Ende steigt er ebenfalls um 10 Euro auf 1.040 Euro.

Einen Preisanstieg zwischen 10 und 30 Euro kann Weichbleischrott (Paket) verbuchen. Die Preisspanne reicht damit von 1.830 bis 1.870 Euro pro Tonne. Genau dieselbe Aufwärtsentwicklung haben auch die Aluminiumschrotte mitgemacht. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöst nun zwischen 1.640 und 1.780 Euro. Für eine Tonne Aluminiumprofilschrott (Alter) bekommt man zwischen 1.680 und 1.800 Euro.

Den größten Preisanstieg aber hat Altzinkschrott (Zebra) erzielt. Um 50 Euro je Tonne hat sich diese Schrottsorte verteuert. Die Preise liegen aktuell zwischen 1.910 und 1.970 Euro.