Marktbericht

Bei den Metallschrottpreisen schwingt das Pendel im Wochentakt von einer Seite zur anderen. In dieser Woche wieder zur Verlustseite. Auch die Primärmetalle stehen fast ausnahmslos unter Druck. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: Kupfer büßt am meisten ein


Die Sorge um Chinas Aktienmärkte lastet offenbar schwer auf den Metallpreisen. Die Regierung in Peking hat vor einer möglichen Blase an den Aktienmärkten gewarnt und Maßnahmen zur Reduzierung der Finanzmarktrisiken ergriffen, berichtet die Commerzbank. Daneben sind auch die Zinsen in China weiter gestiegen. Das könnte ein Warnsignal für eine knappere Liquidität sein.

Größter Verlierer ist Nickel. Der Preis ist im Vergleich zur Vorwoche um fast 3,6 Prozent gefallen. Am Mittwoch (29. November) lag der Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse LME bei 11.340 US-Dollar je Tonne.

Mit Ausnahme von Zinn verzeichnen auch alle anderen Industriemetalle Verluste. Seit einigen Wochen bereits bewegt sich der Zinnpreis entgegengesetzt zu den anderen Metallpreisen. Um 85 US-Dollar hat sich das Metall in dieser Woche verbessert und notiert damit bei 19.425 US-Dollar pro Tonne.

Bei Aluminium scheint sich die Annahme zu bewahrheiten, dass etliche chinesische Aluminiumproduzenten die von Peking angekündigten Kürzungen nicht komplett umsetzen. Hoffnungen auf eine Verknappung des Leichtmetalls und damit auf steigende Preise während der Wintermonate scheinen sich damit zu zerschlagen. Der Preis ist im Gegenteil drastisch eingebrochen, und zwar um 394 US-Dollar. Der Dreimonatspreis erreicht nur noch 2.075 US-Dollar je Tonne.

Kupfer muss seine Gewinne aus der Vorwoche fast komplett wieder abgeben. Um annähernd 1,9 Prozent ist der Preis auf 6.779,50 US-Dollar je Tonne abgesackt. Mit einem Minus von 28 US-Dollar fällt der Preisrückgang bei Blei dagegen noch sehr moderat aus. Eine Tonne Blei kostet aktuell 2.441 US-Dollar. Zink verliert um 106 US-Dollar und notiert damit bei 3.131 US-Dollar je Tonne.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 29. November 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.060,00 2.075,00

Kupfer: 6.756,00 6.779,50

Blei: 2.429,00 2.441,00

Nickel: 11.300,00 11.340,00

Zinn: 19.500,00 19.425,00

Zink 3.145,50 3.131,00

Quelle: LME

Stagnation bei Preisen für Aluminiumprofilschrott

Auf Sekundärseite sieht es nicht viel anders aus. Der größte Verlierer hier ist Schwerkupferschrott (Keule). Hier fällt das Minus mit zwischen 130 und 140 Euro mit Abstand am größten aus, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Diese Schrottsorte erlöst damit zwischen 4.860 und 5.060 Euro je Tonne. Auch Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) muss einen Großteil seines Gewinns aus der Vorwoche wieder abgeben. Um 90 Euro hat sich diese Sorte verbilligt und kostet zwischen 5.460 und 5.640 Euro.

Etwas geringer fällt der Preisrückgang bei Altzinkschrott (Zebra) aus. An beiden Enden verbilligt sich diese Schrottsorte um 80 Euro. Die Erlöspreise reichen von 1.990 bis 2.050 Euro je Tonne. Weichbleischrott (Paket) verliert am unteren Ende 60 Euro und am oberen Ende 30 Euro. Die Preisspanne reicht damit von 1.810 bis 1.930 Euro.

Die geringsten Verluste haben Marktteilnehmer bei den Nickel- und Aluminiumschrotten eingefahren. Der untere Preis bei Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) ist um 20 Euro nach unten gegangen, der obere Preis um 30 Euro. Damit erzielt Nickel V2A zwischen 1.040 und 1.060 Euro je Tonne. Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) verbilligt sich am unteren Ende um 10 Euro auf 1.350 Euro. Der obere Preis bleibt stabil bei 1.470 Euro.

Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) verliert am unteren Ende etwas mehr, und zwar 20 Euro. Der untere Preis steht bei 1.670 Euro je Tonne. Der obere Preis verharrt bei 1.810 Euro. Bei Aluminiumprofilschrott (Alter) tut sich seit nunmehr drei Wochen nichts. Die Preisspanne erstreckt sich nach wie vor von 1.710 bis 1.810 Euro.

Mehr zum Thema
Fragen und Antworten zum PET-Markt in Europa
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Recycling von Solarmodulen: Jetzt auch für Silber
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
Elektrofahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien: Wie weit ist Mercedes schon?
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen