Marktbericht

Die Preise für Metallschrott entwickeln sich zu Jahresbeginn uneinheitlich. Etwaige Verluste halten sich jedoch in engen Grenzen. Bei den Primärmetallen können nur Nickel und Zinn sich verbessern. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: Nickel ist der große Gewinner


Für die Metallpreise an der Londoner Metallbörse LME fiel der Jahresbeginn beschaulich aus. Im Vergleich zu Dezember, als die Metallpreise noch deutlich nach oben zeigen, konnten in dieser Woche nur Nickel und Zinn nennenswert zulegen.

Der Dreimonatspreis für Nickel etwa lag am Mittwoch (11. Januar) bei 12.940 US-Dollar je Tonne. Das ist ein Anstieg von 2,2 Prozent gegenüber der Vorwoche. Zinn verbessert sich um 145 US-Dollar und erzielt aktuell 20.045 US-Dollar.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die indonesischen Exporteure die höheren Preise nutzen werden und entsprechend mehr Zinn exportieren. Dieser Schluss liegt nahe, da die indonesischen Ausfuhren seit September auffallend angezogen haben, wie die Commerzbank berichtet. Das war deutlich eine Folge der steigenden Zinnpreise.

Aluminium und Kupfer stehen in dieser Woche auf der Verliererseite. Der Preis für Aluminium hat um über 70 US-Dollar nachgegeben. Der Erlöspreis für das Leichtmetall liegt bei 2.172,50 US-Dollar je Tonne. Fast genauso viel musste Kupfer abgeben und notiert bei 7.184 US-Dollar.

Die Preise für Blei und Zink bewegen sich seitwärts. Eine Tonne Blei kostet derzeit 2.574 US-Dollar. Für Zink lässt sich 3.356 US-Dollar erzielen. Am vergangenen Freitag hatte Zink noch fast 3.400 US-Dollar erreicht und damit ein 10½-Jahreshoch.


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Preise für Nickel steigen um bis zu 130 Euro

Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) macht da weiter, wo er vor Weihnachten aufgehört hat: Diese Schrottsorte rennt allen anderen Sorten wieder auf und davon. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, hat der untere Preis für Nickel V4A um 130 Euro angezogen. Am oberen Ende kann die Sorte 30 Euro hinzugewinnen. Die Preisspanne ist damit ein gutes Stück kleiner geworden; sie reicht von 1.480 bis 1.530 Euro je Tonne.

Die Schwestersorte Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) fällt dagegen ab. Die Preise sind um gerade einmal 10 Euro nach oben geklettert. Die Erlöspreise liegen zwischen 1.100 und 1.130 Euro je Tonne.

Die Kupferdrahtschrotte legen mit 20 Euro etwas stärker zu. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erzielt aktuell Preise von 5.700 bis 5.790 Euro je Tonne. Die Preisspanne bei Schwerkupferschrott (Keule) erstreckt sich von 5.120 bis 5.260 Euro.

Altzinkschrott (Zebra) kann sich am unteren Ende um 30 Euro auf 2.110 Euro je Tonne steigern. Der obere Preis klettert immerhin noch um 20 Euro auf 2.160 Euro. Weichbleischrott (Paket) hingegen verbilligt sich um 10 Euro. Die Erlöspreise liegen zwischen 1.970 und 2.090 Euro.

Die Aluminiumschrottsorten entwickeln sich derzeit unterschiedlich. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) muss am unteren Ende 40 Euro abgeben, gewinnt am oberen Ende gleichzeitig aber 10 Euro hinzu. Damit reichen die Preise von 1.730 bis 1.820 Euro je Tonne. Der untere Preis für Aluminiumprofilschrott (Alter) hält das Niveau der Vorwoche und bleibt bei 1.760 Euro stehen. Der obere Preis steigt um 10 Euro auf 1.830 Euro.

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