Marktbericht

Am Markt für NE-Metallschrotte ist der Preisaufschwung ins Stocken geraten. Viele Schrottpreise haben nachgegeben. Nur die Preise für Kupferschrottsorten konnten nennenswert zulegen. Auch bei den Primärmetallen zieht Kupfer am stärksten an. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise verlieren an Schwung


Viele Metallpreise folgen derzeit einem Aufwärtstrend. Einige Preise schießen geradezu in die Höhe. Dadurch hat der LME-Industriemetallindex am Mittwoch (30. August) mit über 3.200 Punkten den höchsten Wert seit fast drei Jahren erreicht. Der Chor der Stimmen, die die Preise für spekulativ übertrieben halten, wird aber größer.

So gibt es beispielsweise bei Kupfer keine fundamentalen Faktoren, mit denen sich die Preissprünge der vergangenen Zeit erklären lassen. Die Finanzexperten der Commerzbank halten das Ausmaß der Preisanstiege daher für stark überzogen. In dieser Woche hat der Dreimonatspreis für Kupfer um fast 200 US-Dollar angezogen. Pro Tonne kostet das Industriemetall 6.784 US-Dollar. Der Preis lag zu Wochenbeginn sogar kurzfristig bei über 6.800 US-Dollar.

Nickel kostete gestern zeitweise fast 11.900 US-Dollar je Tonne. Im Laufe des Tages wurde der Preis allerdings weit nach unten korrigiert. Aktuell liegt der Dreimonatspreis bei 11.625 US-Dollar pro Tonne. Das entspricht einem Preisanstieg um 1,1 Prozent gegenüber der Vorwoche.

In etwa das Niveau der Vorwoche gehalten haben die Preise für Aluminium und Zink. Aluminium konnte einen Zugewinn von 10 US-Dollar auf 2.085,50 US-Dollar je Tonne verbuchen. Das Minus bei Zink ist eigentlich kaum der Erwähnung wert. Um 50 Cent ist das Metall pro Tonne günstiger geworden. Der Zinkpreis liegt derzeit bei 3.121,50 US-Dollar pro Tonne.

Damit verglichen fällt das Minus bei Blei und Zinn etwas größer aus. Blei verschlechtert sich weiter um 30 US-Dollar. Der Dreimonatspreis liegt damit bei 2.383 US-Dollar je Tonne. Zinn verliert um 55 US-Dollar und erzielt nur noch 20.325 US-Dollar je Tonne.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 30. August 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.066,00 2.085,50

Kupfer: 6.754,00 6.784,00

Blei: 2.361,00 2.383,00

Nickel: 11.550,00 11.625,00

Zinn: 20.535,00 20.325,00

Zink 3.118,00 3.121,50

Quelle: LME

Preise für Kupferschrotte steigen weiter

Am Markt für Metallschrotte hingegen hat der Preisanstieg an Schwung verloren. Nur die Preise für die Kupferschrottsorten steigen weiter. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, haben beide Sorten um je 80 Euro zugelegt. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste am vergangenen Mittwoch (30. August) zwischen 5.400 und 5.580 Euro je Tonne. Für Schwerkupferschrott (Keule) lassen sich zwischen 4.840 und 5.080 Euro erzielen.

Die Bilanz bei den Nickelschrottsorten fällt in dieser Woche gemischt aus. Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) verliert am unteren Ende 10 Euro. Der obere Preis hält das Niveau der Vorwoche. Die Preisspanne erstreckt sich damit von 1.070 bis 1.100 Euro pro Tonne. Der untere Preis bei Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) verharrt bei 1.380 Euro. Der obere Preis steigt um immerhin 60 Euro auf 1.460 Euro je Tonne.

Bei den Aluminiumschrottsorten hat sich im Vergleich zur Vorwoche nur wenig getan. Die Erlöspreise für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) reichen weiterhin von 1.660 bis 1.800 Euro pro Tonne. Der untere Preis für Aluminiumprofilschrott (Alter) bleibt bei 1.700 Euro hängen. Am oberen Ende büßt diese Schrottsorte 10 Euro ein. Der obere Preis liegt nun bei 1.810 Euro je Tonne.

Altzinkschrott (Zebra) bricht mit seinem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Um 30 Euro verliert die Schrottsorte an beiden Enden. Für eine Tonne Altzinkschrott lassen sich damit zwischen 1.940 und 2.000 Euro erzielen.

Die Verluste bei Weichbleischrott (Paket) fallen noch etwas größer aus. Der untere Preis fällt um 30 Euro, der obere gibt um 60 Euro nach. Die Preisspanne wird dadurch merklich kleiner: Sie reicht von 1.800 bis 1.810 Euro je Tonne.

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