Marktbericht

Die Metallschrottpreise blieben in dieser Woche im Großen und Ganzen stabil. Zum Teil gibt es aber erste Anzeichen für eine Abwärtsbewegung. Darauf deutet auch die Preisentwicklung an der Londoner Metallbörse hin. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: Weitgehend stabil


Am Metallschrottmarkt in Deutschland haben sich die Preise in dieser Woche kaum verändert. Bei einzelnen Sorten gab es marginale Preiskorrekturen nach unten, ansonsten blieben fast alle Metallschrottsorten stabil. Eine Ausnahme machte lediglich Altzinkschrott, dessen Preis etwas anzog.

  • Laut der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Altzinkschrott am Stichtag 24. Oktober zwischen 1.800 und 1.880 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Steigerung um durchschnittlich 70 Euro.
  • Alle anderen Metallschrottpreise blieben weitgehend unverändert. Zum Teil gab es Korrekturen um 10 bis 20 Euro nach oben und unten. Das trifft vor allem auf die Kupferschrottpreise und Aluminiumschrottpreise zu. Aber auch die Preise für Nickelschrott und Weichbleischrott bleiben nahezu stabil.

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Allerdings könnten die Metallschrottpreise in den kommenden Tagen noch stärker nachgeben. Zumindest dann, wenn sie der Preisentwicklung an der Londoner Metallbörse LME folgen. Dort sind die Metallnotierungen am Mittwoch (24. Oktober) im Vergleich zur Vorwoche gefallen. Der Rückgang der Dreimonatspreise erstreckt sich über alle Metalle und bewegt in der Größenordnung von 0,5 bis 1 Prozent:

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weiter eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima ist um 0,9 Punkte auf 102,8 Zähler gefallen, teilte das Forschungsinstitut am Donnerstag mit. „Die weltweiten Unsicherheiten bremsen die deutsche Wirtschaft aus“, kommentierte Ifo-Chef Clemens Fuest die Daten. Es ist der zweite Rückgang in Folge.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hat die Wachstumsprognose nochmals gesenkt. „Die Luft wird dünner. Die Sorgen werden größer“, bilanzierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen. Inzwischen würden die Unternehmen deutlich verhaltener auf ihre künftigen Geschäfte blicken. Das zeige sich besonders in der Industrie und bei den Exporterwartungen.

Auf Grundlage der Umfrage hat der DIHK seine Wachstumsprognose von ursprünglich 2,7 Prozent (Jahresbeginn 2018) über 2,2 (Frühsommer 2018) auf nunmehr 1,8 Prozent gesenkt. „Aufgrund der zu Jahresbeginn guten Ausgangslage hatten die Unternehmen mehr erwartet“, betonte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. „Die konjunkturelle Dynamik bleibt weit hinter den Erwartungen zurück.“

Auch die DIHK-Prognose für 2019 liegt nur bei 1,7 Prozent. „Sorgen bereitet uns, dass Investitionen und vor allem der Export an Schubkraft einbüßen“, erläuterte Wansleben. Dagegen werde der Inlandskonsum wieder stärker zur Konjunkturstütze. „Hier macht sich die gute Arbeitsmarktsituation mit steigenden Einkommen bemerkbar – auch als Ergebnis der bisher guten Weltkonjunktur und des für uns damit verbundenen Exportwachstums.“

 

© 320°/dpa | 25.10.2018

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