Marktbericht

Für die konjunktursensiblen Metallpreise ist das aktuelle Umfeld äußerst fragil. An allen Ecken der Welt drohen ökonomische Risiken. Dennoch konnten sich die Notierungen an der LME in dieser Woche behaupten. Auch die Schrottpreise zogen mit. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise ziehen etwas an


In Zeiten wie diesen kann man schon mal den Überblick verlieren: Drohende Handelskriege zwischen den USA und der EU sowie China, eine drohende Finanzkrise in Italien oder auch das Aufkündigen des Atom-Abkommens mit dem Iran und neue US-Sanktionen gegen das Land: Jeder einzelne Konflikt hat das Potenzial, das weltweite Wachstum massiv auszubremsen. Eine Lösung ist für keinen der Konfliktherde in Sicht. Es gibt Fortschritte und Rückschläge, alles ist möglich, die Unsicherheit ist groß.

Vor diesem Hintergrund ist es beruhigend, dass die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Weltwirtschaft eine Fortsetzung des Aufwärtstrends erwartet. Die Prognose sei so günstig wie seit Langem nicht mehr, sagte Generalsekretär Angel Gurría am heutigen Mittwoch. Das Wachstum liege mit fast 4 Prozent nahe dem langfristigen Durchschnitt vor der Finanzkrise.

Die OECD warnt allerdings vor negativen Folgen, falls die aktuellen Handelskonflikte etwa zwischen den USA und der EU weiter eskalieren sollten. Die könne das Wirtschaftswachstum deutlich bremsen, schreibt die OECD in ihrem Bericht. Seit dem Beginn der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2007 seien in den G20-Ländern bereits über 1.200 neue Handelsbeschränkungen eingeführt worden.

Nickel nähert sich der 15.000 Dollar-Marke

An der Londoner Metallpreise scheinen sich in dieser Woche bei der Abwägung der positiven und negativen Einflussfaktoren die Optimisten durchgesetzt zu haben. Die meisten Metallpreise sind etwas gestiegen, von den Basismetallen musste nur Blei einen kleinen Rückschlag hinnehmen.

Der Dreimonatspreis für Nickel etwa nähert sich der 15.000 Dollar-Marke. Am Dienstag (29. Mai) erreichte der Preis einen Wert von 14.900 US-Dollar je Tonne. Auch die Dreimonatspreise für Aluminium und Kupfer konnten leicht zulegen. Ob sich aber dieser Trend in den kommenden Tagen fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Jüngste Nachrichten über die Verhandlungen zwischen der EU und den USA über mögliche US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium geben zumindest Anlass zur Skepsis.

metallpreise

Bei den NE-Metallschrottpreisen zeigt sich in den vergangenen Tagen ebenfalls ein leichter Aufwärtstrend. Lediglich die Aluminiumschrottpreise verharrten auf dem Niveau der Vorwoche.

Nach oben zeigen insbesondere die Kupferschrottpreise, wie aus der jüngsten Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Ausnahmslos alle Kupferschrottsorten konnten sich preislich verbessern – meist um 50 bis 100 Euro je Tonne.

Auch Altzinkschrott legte etwas stärker zu. Die Preisspanne reicht nun von 2.100 bis 2.160 Euro je Tonne – bis zu 40 Euro mehr als in der Vorwoche.

ne-metallschrottpreise

 

© 320°/mit Material von dpa | 30.05.2018

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