Mit Folienrotor und Bottle-Flattener

Der österreichische Recycler und Entsorger Saubermacher will Leichtverpackungsabfälle ab sofort tiefer sortieren. Dazu wurde die Sortieranlage in Graz für rund zwei Millionen Euro mit Hightech-Komponenten des Herstellers Redwave erweitert und erneuert. Im Ergebnis soll die Verwertungsquote für Kunststoffverpackungen um rund 20 Prozent auf 40 Prozent steigen. Auch Aluminiumdosen und Getränkeverbundkartons könnten nun aussortiert werden.

Die automatische Sortieranlage verarbeitet Saubermacher zufolge 32.000 Tonnen Verpackungsabfälle jährlich. Pro Stunde sind das rund sieben bis acht Tonnen. Diese stammten größtenteils aus Haushalten und Gewerbebetrieben. Gesammelt werden die Abfälle seit Juli von Servus, einem Public Private Partnership der Stadt Graz und Saubermacher. Nach der Anlieferung der gelben Säcke in der Sortieranlage schließen sich folgende Schritte an:

• Nach der Aufgabe werden die Säcke geöffnet. Hierfür wurde ein neuer Sackaufreißer von Redwave installiert. Anschließend werden die Kunststoffabfälle getrennt.

• Um die Folienfraktion zu separieren, kommt ein neuer Folienrotor zum Einsatz. Über eine rotierende Trommel werden damit größere 2-D-Fraktionen, beispielsweise der gelben Sack selbst oder Folien, vom Materialstrom abgeschieden.

• Das übrige Material wird dann Redwave zufolge an einer zusätzlich installierten Nahinfrarotsortiermaschine der neuesten Generation vorbeigeführt. So ließe sich PET von anderen Kunststoffen (HDPE, LDPE, PP/PS, PVC) abtrennen. Ein eigens entwickelter „Bottle-Flattener“ sorge dabei für ein noch besseres Sortierergebnis.

• Mit den vorhandenen Maschinen werden die Kunststoffe anschließend weiter aufgeschlossen – mittels Nahinfrarotsensoren und RGB-Kameras nach Farbe, Form und Struktur. Mithilfe von Ballistik-Separatoren entstehen eine 2-D-Leichtfraktion, 3-D-Schwerfraktion sowie eine Fraktion aus Feinteilen.

• Zu guter Letzt erfolgt die Trennung der Tetra- und Alu-Fraktion. Dafür wurde laut Redwave eine bestehende, sensorgestützte Sortiermaschine technologisch auf den letzten Stand gebracht und ans Ende der Sortierlinie versetzt.

Sortiermaschine Redwave 2i:

Foto: Redwave

Insgesamt werden in der Anlage 14 verschiedene Kunststofffraktionen sowie Aluminiumdosen und Getränkeverbundkartons für ein Recycling zurückgewonnen. 40 Prozent des Materials würden als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie eingesetzt. Nach Angaben von Saubermacher stellen auch Fehlwürfe in Form von Glas, Papier oder Restmüll kein Problem dar.

© 320°/bs | 10.07.2018