Ausschreibungen

Wenn es um den Einsatz von Recycling-Baustoffen geht, will sich die Stadt München nichts nachsagen lassen. In der Vergangenheit habe die Stadt bereits große Mengen an RC-Baustoffen eingesetzt. Künftig dürfte der Einsatz noch interessanter werden.

„München unterstützt Verwendung von RC-Baustoffen“


Im Münchner Baureferat gibt es keine Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Recyclingbaustoffen. Darauf weist die Referatsleiterin Maria Kastner in einem Schreiben an den Verband Baustoff Recycling Bayern hin. „Die Stadt München steht der Verwendung von Recyclingmaterial bei Baumaßnahmen grundsätzlich offen gegenüber und setzt in verschiedenen Gewerken regelmäßig Sekundärbaustoffe aus recycelten Abfällen ein“, betont sie.

So seien in der Vergangenheit bereits mehr als eine Million Tonnen RC-Baustoffe im Rahmen von städtebaulichen Projektentwicklungsmaßnahmen eingesetzt worden. Soweit die technischen, rechtlichen oder wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Einsatz von Recyclingbaustoffen (RC-Baustoffen) gegeben sind, würden Recyclingbaustoffe nicht von der Verwendung bei Baumaßnahmen in der Stadt München ausgeschlossen, heißt es in dem Schreiben.

Die Hauptanwendungsgebiete seien der Landschaftsbau (z.B. Lärmschutzwälle, Rodelhügel) sowie der Straßen- und Wegebau. Kastner zeigt sich überzeugt, dass die Stadt München ihrer Vorbildfunktion gerecht wird. Sie verweist auf den Rückbau der ehemaligen Bayernkaserne unter der Federführung des Münchner Kommunalreferats. Durch geeignete Behandlungsmaßnahmen vor Ort würden dort rund 770.000 Tonnen Abbruchmaterial zu Recyclingbaustoffen aufbereitet und in einer Größenordnung von 500.000 Tonnen vor Ort auch wiederverwendet. Die Restmengen sollen bei anderen Baumaßnahmen der Stadt München ihren neuen Einsatz finden.


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In der Regel stehe es den interessierten Firmen offen, ihre umweltfreundlichen Baustoffe (z.B. Recyclingbaustoffe, RC-Beton) in den Ausschreibungen der Stadt München anzubieten, schreibt Kastner. Voraussetzung seien entsprechende Nachweise zur Brauchbarkeit für den geplanten Einsatzzweck (bau- und umwelttechnische Eignung) durch eine Qualitätssicherung gemäß den anerkannten Regeln der Technik.

Die Referatsleiterin rechnet damit, dass künftig der Einsatz von RC-Materialien noch interessanter wird. Grund seien die in den vergangenen Jahren überproportional steigenden Entsorgungspreise für Bodenaushub und Bauschutt sowie der durch „neue Normen erleichterte Einsatz von RC-Materialien im Betonbau“.

 

© 320° | 17.07.2018

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