Modernisierung

Die über drei Jahre laufende Erneuerung der Kesselanlagen in der MVA Bielefeld ist abgeschlossen. In den Kesseln liegen nun neu angeordnete Rohre, die zu schnelleren Arbeitsabläufen führen sollen. Außerdem wurden neue Klopfeinrichtungen eingebaut.

MVA Bielefeld: Erneuerung der Kesselanlagen abgeschlossen


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MVA Bielefeld: Altes Rohrbündel wird aus dem Kessel entfernt; Foto: Ulrike Bollrath

Die MVA Bielefeld hat die Erneuerung ihrer Kesselanlagen abgeschlossen. In den vergangenen drei Jahren ertüchtigten die MVA-Techniker jeweils in den Sommermonaten, in denen die Nachfrage nach Fernwärme nicht so hoch ist, eine der insgesamt drei Verfahrenslinien. Dabei investierte das Unternehmen insgesamt 5,3 Millionen Euro in die Modernisierung der Kessel, die noch aus dem Gründungsjahr 1981 stammen.

Unter anderem tauschten die Techniker die Rohrleitungen in den Kesseln aus. Die neuen Rohre, die zu mehreren Bündeln zusammengefasst im Kessel montiert sind, wurden dabei anders als vorher angeordnet. Auch wurden in den Kesselwänden zusätzliche Wartungsluken installiert.

„Wir können jetzt in allen drei Kesseln die verschiedenen Bauteile für Reinigungs- und Wartungsarbeiten viel besser erreichen. Das bedeutet für uns eine Vereinfachung und Beschleunigung der Arbeitsabläufe“, beschreibt Betriebsleiter Thomas Pörtner die Vorteile.

Neue Klopfeinrichtungen

Im Zuge der Kesselerneuerung bekamen die drei Anlagen außerdem neue, verbesserte Klopfeinrichtungen. Diese befreien die einzelnen Rohrbündel von anhaftendem Flugstaub, der bei der Abfallverbrennung entsteht. „Die Kessel sind jetzt besser sauber zu halten, die Wärmeübertragung ist optimiert“, erläutert Pörtner die Auswirkung. „Das ist ähnlich wie ein sauberer Tauchsieder, der Wasser besser zum Kochen bringt.“

In der MVA Bielefeld wurden im Jahr 2016 rund 383.000 Tonnen Abfall verbrannt. Dabei wird die bei der Verbrennung frei werdende Energie mittels Kraft- Wärme-Kopplung in Strom und Fernwärme umgewandelt. Vor allem aufgrund der guten Einbindung in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Bielefeld erreicht die MVA Bielefeld dabei eine hohe Energieeffizienz. Insgesamt wurden auf dieser Basis 2016 – nach Abzug des Eigenbedarfs – rund 157 Millionen kWh Strom sowie rund 364 Millionen kWh Fernwärme erzeugt und in die Netze der Stadtwerke Bielefeld eingespeist.

Diese Energiemengen reichen aus, um durchschnittlich etwa 56.000 Haushalte mit elektrischer Energie und etwa 25.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen, erklärt das Unternehmen. Die MVA Bielefeld nahm im Jahr 1981 den Betrieb auf. Nach mehreren Gesellschafterwechseln befindet sie sich heute über die Mutter Interargem komplett in kommunaler Hand. Hauptgesellschafter sind mit gut 78 Prozent die Stadtwerke Bielefeld.

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