Regionale Lösung

Ausbaupläne für den Standort der MVA Bielefeld: Die Betreibergesellschaft plant den Bau einer Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm. Die Voraussetzungen hierfür sind gut.

MVA Bielefeld will Klärschlamm-Verbrennungsanlage bauen


Die MVA Bielefeld plant die Errichtung einer Monoverbrennungsanlage für kommunale Klärschlämme für die Region Ostwestfalen-Lippe. Wie die Stadtwerke Bielefeld mitteilen, beträgt die veranschlagte Kapazität rund 35.000 Tonnen Trockensubstanz (TS). Bei einem durchschnittlichen TS-Gehalt von 25 Prozent würde dies einer jährlichen Menge von 140.000 Tonnen an entwässerten kommunalen Klärschlämmen entsprechen und damit den Bedarf der Kommunen in OWL nahezu vollständig abdecken.

Nach Angaben der Stadtwerke wurde die technische Machbarkeit des Vorhabens in den vergangenen Monaten intensiv geprüft. „Im Ergebnis konnte die ideale Eignung des Standortes bestätigt werden“, heißt es. Aufgrund der räumlichen Möglichkeiten könnte die Anlage auf dem derzeitigen Betriebsgelände errichtet werden. Durch die Möglichkeit, die vorhandene Infrastruktur und vorhandenes Personal zu nutzen, biete der Standort darüber hinaus zahlreiche wirtschaftliche und ökologische Vorteile.

Invest von 40 Millionen Euro

Die geplante, neu zu errichtende Anlage soll im Wesentlichen aus einem sogenannten Annahmebunker bestehen sowie einem Trockner, einem Wirbelschichtkessel und einem Elektrofilter zur Abscheidung der Klärschlammaschen. Die nach der Verbrennung der Klärschlämme abgeschiedenen Aschen würden sich anschließend hervorragend für eine Phosphorrückgewinnung mit hohen Recyclingquoten eignen. Die voraussichtliche Investitionssumme beträgt rund 40 Millionen Euro.

Die Stadtwerke rechnen damit, die Anlage innerhalb von zwei Jahren bauen zu können. Die MVA Bielefeld biete als vorhandener Kraftwerksstandort sehr gute genehmigungsrechtliche Voraussetzungen, so dass ein Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Detmold kurzfristig vorbereitet und eingereicht werden wird.

Die MVA hofft dabei auf die Unterstützung der Kommunen vor Ort – vor allem, um damit eine vertragliche Grundauslastung sicherzustellen. Von daher begrüßt die MVA Bielefeld auch die interkommunale Kooperation in Sachen Klärschlamm, die auf Initiative der Städte Bielefeld, Herford und Gütersloh entstanden ist und der sich bereits eine Vielzahl von Kommunen der Region angeschlossen haben. „Sollten die Kommunen einen Partner für den Bau und den Betrieb einer Anlage suchen, wird sich die MVA Bielefeld mit ihrem Konzept im Rahmen eines Vergabeverfahrens bewerben“, heißt es.

Die MVA Bielfeld wird von der Interargem betrieben, die auch Betreibergesellschaft der MVA Hameln ist. Gesellschafter der Interargem sind 19 Kommunen, zu denen auch alle entsorgungspflichtigen Kreise aus Ostwestfalen-Lippe gehören. Sie würden die Planungen der MVA für die Klärschlamm-Verbrennungsanlage begrüßen, betonen die Stadtwerke Bielefeld.

 

© 320° | 14.09.2018

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