Marktbericht

Bei den meisten NE-Metallschrottsorten zeigen die Preise wieder nach oben. Auch die Preise für Industriemetalle nehmen Schwung auf. Vielleicht beflügelt die Handelseinigung zwischen Mexiko und USA ja nicht nur die Finanz-, sondern auch die Metallmärkte. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

NE-Metallschrott: Preise erholen sich leicht


Lange war das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta dem US-Präsidenten Donald Trump ein Dorn im Auge. Das 1994 abgeschlossene Abkommen ist eines der größten Freihandelsabkommen der Welt. Es betrifft fast 500 Millionen Menschen und deckt ein Gebiet mit einer Gesamtwirtschaftsleistung von knapp 23 Billionen Dollar (19,79 Billionen Euro) ab. Das Handelsvolumen der USA mit den beiden Nachbarn Mexiko und Kanada hat sich seit 1994 auf 1,3 Billionen Dollar fast vervierfacht. Dennoch hatte Trump das Abkommen nach seinem Amtsantritt infrage gestellt und Neuverhandlungen durchgesetzt.

An diesem Montag hat er nun mit Mexiko eine weitgehende Einigung über einen neuen Vertrag erzielt. Nun soll auch Kanada ins Boot geholt werden. Denn ohne Kanadas Unterschrift kommt ein neuer Vertrag nicht zustande.

Die Signalwirkung, die von der möglichen Einigung ausstrahlt, ist nicht zu unterschätzen. Denn sie lässt hoffen, dass es bei den Verhandlungen zwischen China und den USA ebenfalls zu einer Annäherung kommen könnte. Nicht umsonst hat die erhoffte Einigung über ein neues Nafta-Abkommen schon am Dienstag die Finanzmärkte beflügelt.

Aluminiumpreis legt zu

Profitieren würden davon auch die internationalen Metallmärkte. Dass viele Metallpreise in dieser Woche zugelegt haben, dürfte deshalb in Zusammenhang mit den politischen Ereignissen stehen.

Nach oben ging es in den vergangenen Tagen insbesondere für Aluminium. Am Mittwoch (29. August) lag der Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse LME bei 2.141 US-Dollar je Tonne. Gegenüber der Vorwoche ist das eine Steigerung um fast 3,8 Prozent.

Auch die Preise für Blei, Zink und Kupfer haben in dieser Woche etwas Auftrieb bekommen. Der Kupferpreis verbucht ein Plus von 0,86 Prozent und bleibt damit knapp oberhalb der 6.000-US-Dollar-Marke. Die Preise für Blei und Zink erhöhten sich in ähnlicher Größenordnung. Blei konnte um 66 US-Dollar auf 2.084 US-Dollar zulegen. Zink steigerte sich um 63 US-Dollar auf 2.504 US-Dollar.

Nickel und Zinn bilden seit einigen Wochen ein Gespann: Für beide geht es zur selben Zeit auf und ab. Nach der Aufwärtsbewegung in der Vorwoche geben beide Industriemetalle nun wieder nach. Nickel büßt 135 US-Dollar ein, Zinn mit 155 US-Dollar noch etwas mehr. Zinn rutscht damit zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen unter die Marke von 19.000 US-Dollar.

metallpreise

Weichbleischrott verliert weitere 40 Euro

Nach zwei Wochen mit teilweise größeren Preisrückgängen zeigt sich auch an den NE-Metallschrottmärkten etwas Entspannung. Fast alle Schrottsorten konnten in dieser Woche zulegen, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Am stärksten zogen die Preise für Blanken Kupferdrahtschrott an. Sie legten um durchschnittlich 70 Euro je Tonne zu. Die Schwestersorte Schwerkupferschrott zeigt sich dagegen zurückhaltend. Hier hat sich die Preisspanne um 10 Euro gegenüber der Vorwoche erhöht.

Die Aluminiumschrottsorten konnten den Preisrückgang aus der Vorwoche mehr als wettmachen. Sie erzielten in dieser Woche ein Plus von 30 Euro pro Tonne. Auch der Altzinkschrottpreis konnte sich zum Teil verbessern. Der untere Preis ist um 40 Euro auf 1.770 Euro je Tonne geklettert, während der obere Preis unverändert bei 1.790 Euro stehenblieb.

Die Nickelschrottsorten scheinen momentan immer alles anders machen zu wollen als die Mehrheit der übrigen Schrottsorten. Herrscht ein allgemeiner Abwärtstrend, glänzen sie mit Preissteigerungen. Weht ein allgemeiner Aufwärtswind, gehen die Preise für Nickelschrott zurück. So auch in dieser Woche. Nickel V2A kann zwar noch das Vorwochenniveau halten. Nickel V4A hingegen verliert am unteren Ende 20 Euro. Damit reicht die Preisspanne von 1.590 bis 1.650 Euro je Tonne.

Ein größerer Preisrückgang ist bei Weichbleischrott zu sehen. Bereits in der Vorwoche musste diese Schrottsorte 40 Euro abgeben. In dieser Woche geht es am unteren Ende um weitere 40 Euro abwärts. Die Preisspanne erstreckt sich damit von 1.580 bis 1.650 Euro pro Tonne.

ne-metallschrottpreise

 

© 320° | 30.08.2018

Mehr zum Thema
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Deutsche Industrie weiter im Plus