Recycling von PET-Flaschen

Beim Recycling von PET-Einwegflaschen fällt eine große Menge an Fines an. Mit neu entwickelten Hochleistungsschmelzefiltern soll es möglich sein, die Fremdstoffe aus dieser problematischen Fraktion abzutrennen, und zwar zu fast 100 Prozent.

Neue Filter für Fines aus der Schmelze


Fines, wie sie beim Recycling von PET-Einwegflaschen entstehen, sind ein problematisches Inputmaterial. Denn sie weisen besonders hohe Anteile an Papier, Aluminium oder auch PVC auf. Gleichwohl fällt der Feinabrieb in großen Mengen an, so dass das darin enthaltene PET so gut wie möglich genutzt werden sollte.

Der Kunststoffmaschinenhersteller Ettlinger hat dafür einen Weg gefunden. Er setzt hierfür Hochleistungsschmelzefiltern der ECO-Typenreihe ein. Die Filter sollen laut Ettlinger in der Lage sein, das hochwertige PET auch aus solchen kritischen Fraktionen abzutrennen. Anschließend könne das PET in der Produktion anspruchsvoller Produkte wie klare Tiefziehfolien oder Verpackungsbänder eingesetzt werden.

Die kompakten Eco-Filter sollen sich problemlos in bestehende Extrusionslinien integrieren lassen. Ettlinger bietet sie in zwei Größen an: für Durchsätze bis 1.000 kg/h und für Durchsätze bis 3.000 kg/h. In den Extrusionsprozess eingebunden, sollen die Eco-Hochleistungsschmelzefilter Fremdstoffanteile kontinuierlich zu fast 100 Prozent aus der Schmelze abtrennen.

Spezielles Filtersieb ist ein zentrales Element

Das zentrale Element dieser Filter sei ein mit einem Servomotor angetriebenes, langsam rotierendes, zylindrisches Filtersieb. Dieses Sieb weise Millionen an konischen Bohrungen auf. Es ist laut Hersteller in abgestuften Filterfeinheiten verfügbar. Die Schmelze durchströmt es demnach von außen nach innen.

Feste Verunreinigungen sowie auch Gele, hochmolekulare und vernetzte Anteile sollen auf der Siebaußenfläche landen, die kontinuierlich von einem Abstreifer gereinigt wird. Die so abgetrennten Partikel würden einer Austragswelle zugeführt, die – mit einem eigenen Servomotor angetrieben – die Verschmutzung aus dem Filtersystem herausbefördere. Die gereinigte Schmelze gelange anschließend über ein Kanalsystem aus der Filtertrommel in das nachgeschaltete Werkzeug.

Da die Außenfläche des Siebs laufend gereinigt wird, sollen sich die Bohrungen nicht zusetzen, verspricht der Hersteller. Somit baue sich auch kein erhöhter Druck vor dem Sieb auf. Ein solcher Druck kann die zunächst zurückgehaltenen Störstoffe dann doch noch durch die Bohrungen drücken. Das würde natürlich die Schmelzereinheit beeinträchtigen.

Die Eco-Filter sollen darüber hinaus auch mit extrem langen Standzeiten über Wochen bis zu Monaten punkten können. Nicht zuletzt solle der Verlust an Schmelze nur gering ausfallen. Das alles trage zu einer hohen Kosteneffizienz beim PET-Flaschenrecycling bei, ist sich der Kunststoffmaschinenhersteller Ettlinger sicher.

 

© 320° | 13.06.2018

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