An- und Verkauf

Ein ehemaliger Mitarbeiter der Scholz-Gruppe hat eine neue Online-Handelsplattform an den Markt gebracht. Die Plattform soll den Ein- und Verkaufsprozess von Metallschrott erleichtern. Der Betreiber verspricht eine maximale Preistransparenz für alle Beteiligten.

Neue Online-Handelsplattform für Metallschrott


Im Juni hat eine neue E-Commerce-Plattform namens Metalxchange ihren Betrieb aufgenommen. Sie ist für Unternehmen mit Schrottanfall, Recyclingbetriebe, Händler, Stahlwerke, Gießereien und Schmelzwerke gedacht. Ziel ist es, den Ein- und Verkaufsprozess von Altmetall und Schrott zu erleichtern.

Basierend auf weltweit gängigen Sorten für Sekundärrohstoffe bietet die Plattform laut Betreiber eine börsenähnliche Vermarktung von Metallen. „Alle Beteiligten aus dem Recyclingkreislauf haben erstmals die Möglichkeit, Altmetall, Schrott und andere Abfälle gezielt zu erwerben und zu vermarkten“, sagt Geschäftsführer Daniel Jürgenschellert. Möglich wird dies durch eine Datenbank, die sämtliche Akteure aus der Recycling-, Stahl- und Metallindustrie der D-A-CH-Region enthält. Bestehende Geschäftspartner ließen sich ebenfalls leicht erfassen.

Bieten nach Einladung

Für den Verkäufer ist die Plattform kostenlos. Er kann online geeignete Unternehmen als Bieter auswählen. Sobald eine neue Ausschreibung eingestellt wird, werden die ausgewählten Bieter per E-Mail zur Gebotsabgabe eingeladen. „Somit wird der Erfolg einer Ausschreibung nicht von der Anzahl aktiver Plattform-Nutzer definiert“, erklärt Jürgenschellert. Auf Entsorgungsverträge mit einer bestimmten Laufzeit könne ebenfalls geboten werden.

Um den Bedarf an wiederverwertbarem Altmetall beziehungsweise Schrott auf Seiten der Recyclingindustrie zu decken, könnten sich darüber hinaus entsprechende Unternehmen registrieren. Diese würden nach einem Abgleich mit der Datenbank dann bei Ausschreibungen von metallverarbeitenden Unternehmen, Kommunen oder aus Abbrüchen und Demontagen eingeladen.

Die Preisbildung soll dem Gründer zufolge transparent erfolgen. Ausschreibungen könnten an gängige Preisindizes gekoppelt werden, zum Beispiel an den Preisindex der BDSV oder den Index der Londoner Metallbörse. „Alternativ können Fest- beziehungsweise Spotpreise definiert oder Fixierungsverträge abgebildet werden. Dies gewährleistet eine maximale Preistransparenz für alle Beteiligten.“

„Effizienter Ein- und Verkauf“

Wie Jürgenschellert verspricht, ermöglicht Metalxchange „eine zeitgemäße, effiziente Marktkommunikation zwischen Käufern und Verkäufern“. So ließen sich mit Hilfe standardisierter Ausschreibungsunterlagen Metalle und Schrott effizienter ein- und verkaufen. Darüber hinaus erhielten Käufer ein strukturiert aufbereitetes Angebot mit allen erforderlichen Daten, um die Angebotskalkulation zu beschleunigen. „Die eingebaute Routenplanung ermöglicht zum Beispiel eine schnelle Ermittlung von Frachtkosten.“

Zudem würden alle erforderlichen Informationen in einem Medium gebündelt: Liefer- und Zahlungsbedingungen, Lieferzyklen und Transporteinheiten sowie Bilder und Materialanalysen. Während der Auktion und der anschließenden Abwicklung können außerdem Nachrichten und Dokumente über einen Messenger ausgetauscht werden.

Die Plattform Metalxchange ist nach Paragraf 53 Kreislaufwirtschaftsgesetz als Makler registriert. Geschäftsführer Jürgenschellert besitzt nach eigener Auskunft jahrelange Erfahrung auf Verkäufer- und Käuferseite aus der Beratung von Automobilzulieferern, Stahlhändlern und Maschinenbauunternehmen. Zuletzt war er als Mitglied der Geschäftsleitung für das deutsch/polnische Regionalgeschäft der Scholz-Gruppe verantwortlich.

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