VDI-Richtlinie

Schwankende Zusammensetzung organischer Abfälle, unterschiedliche Analysemethoden: Versuche zu Vergärung und zum Biogasertrag liefern häufig unzuverlässige Ergebnisse. Die neue VDI-Richtlinie 4630 will das ändern – mit einheitlichen Regeln.

Neue Richtlinie für Vergärung organischer Stoffe


Die VDI-Gesellschaft hat die neue VDI-Richtlinie 4630 „Vergärung organischer Stoffe; Substratcharakterisierung, Probenahme, Stoffdatenerhebung, Gärversuche“ vorgelegt. Sie ersetzt die Version vom April 2006. Die Richtlinie ist für Labore, Planer, Anlagenbauer und Betreiber von Biogasanlagen gedacht, die den Einsatz von organischen Stoffen untersuchen wollen.

Mit der Richtlinie soll es laut VDI-Gesellschaft möglich sein, vergleichbare Ergebnisse bei Vergärungsversuchen zu erhalten. Das sei wichtig für die Auslegung und die betriebliche Optimierung von Biogasanlagen. Denn die qualitative Zusammensetzung industrieller und gewerblicher organische Nebenprodukte, kommunaler Bioabfälle und Grünabfälle sowie angereicherter organischer Fraktionen aus Gemischt- und Restmüll schwankt sehr stark.

Konkret vermittelt die VDI 4630 Regeln zur Beurteilung der Vergärbarkeit von organischen Stoffen. Wesentliche Begriffe werden dazu definiert. Darüber hinaus sind Vorgaben zur notwendigen Ausrüstung der entsprechenden Versuchsanordnungen in dem Papier enthalten.

Zudem verweist die Richtlinie darauf, wie Substrate charakterisiert werden sollen und macht Vorgaben, wie bestimmte kennzeichnende Größen nach dem aktuellen Stand der Technik zu messen sind. Schließlich wird abgebildet, wie aus unterschiedlichen Stoffströmen eine repräsentative Probe genommen werden sollte.

Die neue VDI-Richtlinie 4630 „Vergärung organischer Stoffe; Substratcharakterisierung, Probenahme, Stoffdatenerhebung, Gärversuche“ Das mehr als 130 Seiten umfassende Dokument ist auf Deutsch und Englisch erschienen. Es kann zum Preis von 236,90 Euro beim Beuth-Verlag bestellt werden.

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