Zertifizierung

Mit Nachhaltigkeit lässt sich zusätzlicher Umsatz generieren. Was liegt also näher, als den Recyclatanteil bei Kunststoffverpackungen sichtbar zu machen? Mit einem neuen Label für Verpackungen und Produkte ist das nun möglich.

Neues Label zeichnet Recyclatanteil aus


Das Sachverständigenbüro Cyclos hat ein neues Label entwickelt, das den Recyclatanteil von Neuprodukten auszeichnet. Die Hersteller können sich das Zeichen mit der entsprechenden Prozentangabe nach erfolgter Zertifizierung sichtbar aufdrucken. Wie Cyclos mitteilt, wird das Label sowohl für Verpackungen als auch Produkte vergeben.

Cyclos
Cyclos

Um das Label zu erhalten, bekommt der Hersteller zunächst von Cyclos einen Anforderungs- und Bewertungskatalog zugeschickt. Anschließend prüft das Büro gemeinsam mit dem Antragssteller, ob die Voraussetzungen für das Label gegeben sind.

Dazu zählt unter anderem, dass die Recyclingkunststoffe rückverfolgbar sind, aus dem Post-Consumer-Bereich stammen und sie gemäß EuCertPlast-Vorgaben zertifiziert sind. Außerdem können Recyclingkunststoffe aus herstellereigenen Rücknahmesystemen verwendet werden. Recyclate aus Produktions- und Industrieabfällen werden nicht berücksichtigt.

Vor Ort überprüfen Cyclos-Mitarbeiter den Produktionsbetrieb und ermitteln anschließend die Zusammensetzung des Produktes. „Die Ausweisung des Recyclatanteils ist bereits ab einem Einsatz von 5 Prozent Recyclingkunststoff (Post-Consumer-Recyclat) möglich“, heißt es aus dem Unternehmen.

Das Zertifikat und die Erlaubnis, das Label zu drucken, gilt dann für ein Jahr. In Wiederholungsaudits kann die Nutzung verlängert werden. „Die Nachfrage nach testierbaren Anteilen aus Post-Consumer-Materialen in Produkten und Verpackungen gewinnt zunehmend an Bedeutung“, sagt Sandra Beckamp, Geschäftsfeldleiterin Kunststoffzertifizierungen bei Cyclos. „Allerdings werden nur in wenigen Bereichen Recyclingprodukte aus gebrauchen Altkunststoffen bei Ausschreibungen berücksichtigt. Ziel muss es sein, den Einsatz von gebrauchten Altkunststoffen weiter zu fördern.“

 

© 320° | 22.05.2018

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