Gütegemeinschaft

Der Grüne Punkt will ein RAL-Gütezeichen für Post-Consumer-Recyclate anbieten. Zusammen mit Partnern hat der Systembetreiber die RAL Gütegemeinschaft Rezyklate aus haushaltsnahen Wertstoffsammlungen gegründet. Der Fokus liegt zunächst auf Kunststoffen.

Neues RAL-Gütezeichen für Recyclate aus dem Gelben Sack


Der Grüne Punkt hat gemeinsam mit Partnern die RAL Gütegemeinschaft Recyclate aus haushaltsnahen Wertstoffsammlungen gegründet. Wie der Systembetreiber erklärt, werde die Gütegemeinschaft sich freiwillig den vom RAL-Institut anerkannten Güte- und Prüfbestimmungen unterwerfen und damit das Recht zur Nutzung des neuen RAL-Gütezeichens erwerben. Das Gütezeichen diene dem Nachweis, dass im entsprechenden Produkt beziehungsweise der Verpackung tatsächlich und lückenlos rückverfolgbar Recyclate aus dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne eingesetzt worden sind.

„Die Mitgliedschaft steht sowohl Unternehmen offen, die Recyclate in ihren Produkten einsetzen möchten, als auch Personen und Verbänden als Fördermitgliedern, die das Vorhaben unterstützen wollen“, so Ina-Maria Becker, geschäftsführende Vorsitzende der Gütegemeinschaft. Nach Angaben des Grünen Punkts befinden sich die Güte- und Prüfbestimmungen derzeit in der Abstimmung. Sie würden zunächst nur Kunststoffrecyclate behandeln, geplant sei jedoch, das Prüfverfahren auf weitere Materialien aus der Wertstoffsammlung, etwa Aluminium, auszuweiten.

„Das RAL-Gütezeichen macht genau unterscheidbar, aus welcher Quelle die verwendeten Recyclate stammen“, so Michael Wiener, CEO des Grünen Punkts. Der Verbraucher, der ein Produkt mit diesem Gütezeichen kauft, könne somit sicher sein, ein umwelt- und ressourcenschonendes Produkt zu erwerben.

Gemäß Verpackungsgesetz, das 2019 in Kraft tritt, sind die dualen Systeme verpflichtet, den Einsatz von Recyclaten in Verpackungen zu fördern. Doch Recyclat ist nicht Recyclat, betont Wiener: „Auch Produktionsreste werden oft in die Produktion zurückgeführt. Wir verstehen unter Recycling etwas ganz anderes, nämlich aus Abfall, der beim Endverbraucher angefallen ist, wertvolle Rohstoffe in hoher Qualität zurückzugewinnen und diese zur Herstellung neuer Produkte einzusetzen. Das ist erheblich aufwendiger und wertvoller, daher sollte das in einem Produkt eingesetzte Recyclat auch rückverfolgbar sein.“

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