Branchenlösung der GRS

Die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien hat ein Branchenrücknahmesystem für stationäre elektrische Energiespeicher gestartet. Damit soll die bisherige Erfassung vereinfacht werden.

Neues Rücknahmesystem für Industriebatterien aus Photovoltaik-Anlagen


Stationäre elektrische Energiespeicher sind bei privaten und gewerblichen Nutzern immer beliebter. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie speichern dezentral Strom aus Photovoltaikanlagen und anderen Anwendungen der erneuerbaren Energien, wenn etwa vermehrt die Sonne scheint. Und sie geben die Energie dann wieder ab, wenn sie benötigt wird. Aber auch solche Speicher, besser bekannt als Lithium-Ionen-Industriebatterien, haben eine begrenzte Lebensdauer.

Die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien (GRS Batterien) hat deshalb ein neues Rücknahmesystem für ausgediente Lithium-Ionen-Industriebatterien aus Photovoltaik-Anlagen entwickelt. Die Branchenlösung hat GRS zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) entwickelt. Alle zurückgenommenen Systeme werden demnach im Auftrag der Herstellergemeinschaft beim Vertreiber abgeholt und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt. Auch Hersteller, die nicht in einem dieser Systeme organisiert sind, können sich laut GRS Batterien beteiligen, sofern sie einen Vertrag mit der Stiftung abschließen.

Deutliche Vereinfachungen

energiespeichertechnologien---marktpotenzial-bis-2030_statistic_id177538_Abgewickelt wird die Sammlung der Industriebatterien über die Gemeinsame Rücknahmesystem Servicegesellschaft, eine 100-prozentige Tochter der GRS Batterien. Die Gesellschaft stellt die Sammel- und Transportbehältnisse für die stationären Speicher zur Verfügung. Zudem kümmert sie sich darum, die Altbatterien abzuholen und zu verwerten. Trotz des neuen Rücknahmesystems sind die Vertreiber von Industriebatterien aber weiterhin verpflichtet, alte Energiespeicher von ihren Kunden kostenlos anzunehmen.

Für Verkäufer, wie zum Beispiel Elektrohandwerksbetriebe, hat das neue Rücknahmesystem den Vorteil, dass aufwendige Sortier- und Weitergabepflichten künftig entfallen. „Die E-Handwerksbetriebe können ihren Kunden nun den Ausbau der Speicher als Service anbieten, ohne bei der späteren Entsorgung einen derart komplizierten Aufwand betreiben zu müssen, wie dies bisher der Fall war“, sagt Ingolf Jakobi, ZVEH- Hauptgeschäftsführer.

Darüber hinaus würden auch die Hersteller von der neuen Lösung profitieren, da ihnen die Entsorgung abgenommen werde. „Das bisherige Rücknahmesystem ist durch die große Anzahl beteiligter Hersteller, Distributoren sowie Handwerks- und Servicebetriebe sehr komplex. Mit Blick auf die ebenfalls zahlreichen privaten und gewerblichen Endnutzer lässt sich die vom Gesetzgeber vorgesehene herstellerindividuelle Rücknahme in der Praxis nur mit großem Aufwand für alle Beteiligten umsetzen“, stellt BSW-Solar-Geschäftsführer Jörg Mayer fest. Die neue Branchenlösung führe nun zu deutlichen Vereinfachungen.

Die Stiftung GRS Batterien wurde 1998 von den führenden Batterieherstellern und dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) gegründet. Als nicht gewinnorientiertes Rücknahmesystem für Batterien organisiert sie die Rücknahme, Sortierung und Entsorgung von gebrauchten Gerätebatterien für die angeschlossenen über 3.000 Kunden. Bereits seit fünf Jahren organisiert GRS Batterien auch die Rücknahme von Batterien aus E-Bikes. Hinzu kommen nun Lithium-Ionen-Industriebatterien aus Photovoltaik-Anlagen rücknahmeverpflichteter Hersteller und Vertreiber.

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