Höhere Metallausbeute

Der französische Entsorgungsdienstleister Suez will im großen Stil NE-Metalle aus MVA-Schlacken herausholen. Dazu soll in Kürze eine industrielle Anlage im Hafengebiet in Gent entstehen. Das Material wird aus mehreren europäischen Ländern kommen.

Neues Verfahren von Suez: Schlacke als NE-Metallquelle


Im Hafengebiet von Gent (Belgien) soll demnächst eine Anlage errichtet werden, die Nichteisenmetalle aus Müllverbrennungsschlacke im industriellen Maßstab aufbereitet. Betreiber des Projekts ist der Entsorgungskonzern Suez. Wie die Franzosen bekanntgaben, soll dabei das eigens entwickelte Valomet-Verfahren zum Einsatz kommen.

Viel ist über den Prozess nicht bekannt. Laut Unternehmen könnten Nichteisenmetallpartikel mit einer Korngröße von 0 bis 20 Millimeter zurückgewonnen werden. Dabei handele es sich etwa um Aluminium sowie Kupfer (konzentriert) Blei, und Zink. Wie es weiter heißt, wurden in einem einjährigen Pilotprojekt von 2015 bis 2016 rund 1.300 Tonnen feiner Metallpartikel separiert und in den Produktionsprozess zurückgeführt.


NE-Metall-Partikel aus Müllverbrennungsschlacke:

NE-Metall-Partikel gewonnen aus Müllverbrennungsschlacke-Suez

Foto: Suez

Bis zu 12.000 Tonnen Metalle

In der industriellen Anlage sollen künftig pro Jahr bis zu 12.000 Tonnen Metalle aus Schlacke geholt werden. Das übrige Material soll im Straßenbau genutzt werden. Das Ausgangsmaterial soll aus europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Großbritannien und Polen kommen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2019 vorgesehen.

„Die flämische Regierung hat eine Million Euro in Gent investiert, um diese neue Anlage im Sinne eines ‚Zero-waste-Ansatzes‘ zu realisieren“, erklärte Philippe Muyters, Flämischer Minister für Arbeit, Wirtschaft, Innovation und Sport. Darüber hinaus binde sie Suez in Gent, was für die Wirtschaft und die Beschäftigung in der Region eine sehr gute Nachricht sei.

„Ich möchte der flämischen Regierung für die Unterstützung bei diesem innovativen europäischen Projekt danken“, erklärte Jean-Marc Boursier, Stellvertretender Geschäftsführer der Suez Gruppe für das Segment Recycling und Verwertung in Europa. „Diese Innovation markiert eine neue Etappe in der Kreislaufwirtschaft. Was bisher Abfall war, wird zur Quelle für Rohstoffe und schont zudem die natürlichen Ressourcen.“

 

© 320°/bs | 22.01.2018

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