Marktbericht für NE-Metalle

An den Rohstoffmärkten der Welt purzeln die Preise. Auch die meisten Notierungen für Industriemetalle zieht es leicht nach unten. Die Schrottpreise bleiben jedoch unbeeindruckt. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Nickelschrott verteuert sich


Bevor der Aufschwung richtig Fahrt aufnimmt, wird er auch schon wieder ausgebremst. Die Notierungen für Industriemetalle, die zuletzt geschlossen zulegten, standen in dieser Handelswoche unter Druck. Hintergrund sind die niedrigeren Ölpreise und fallenden Aktienkurse. Ihre jüngste Aufwärtsbewegung konnten die Metallpreise jedenfalls nicht fortsetzen.

Zinkpreis bleibt über 2.000 US-Dollar

Selbst für Zink, das im Jahresverlauf einen Preisanstieg um fast 25 Prozent verzeichnet, ging es nicht weiter nach oben. Das Metall, das beispielsweise als Korrosionsschutz in der Eisen- und Edelstahlherstellung Verwendung findet, musste sogar Einbußen hinnehmen. Es notierte aber immer noch über der Marke von 2.000 US-Dollar je Tonne, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

LME-Preise-15.6.16Der Dreimonatspreis für Zink betrug am Mittwoch (15.6.) exakt 2.027,50 US-Dollar. Das sind gegenüber der Vorwoche, als das NE-Metall den bislang höchsten Wert des laufenden Jahres erzielen konnte, moderate 26 US-Dollar weniger.

Spürbarer sind dagegen die Verluste bei Kupfer und Blei. Kupfer gab um 71 US-Dollar nach. Das rotbraune Metall wurde für 4.529 US-Dollar gehandelt. Die Tonne Blei erlöste rund 1.690 US-Dollar. Das entspricht einem Minus von fast 50 US-Dollar.

Nahezu stabil blieben die Preise für Zinn und Nickel. Auch diese NE-Metalle hatten zwar Abzüge hinzunehmen, diese fielen aber verhältnismäßig gering aus. Zinn büßte 50 US-Dollar ein und kostete gestern 17.000 US-Dollar. Nickel verbilligte sich um 40 US-Dollar. Die Tonne notierte bei 8.830 US-Dollar.

Wirklich verlustfrei blieb diesmal einzig Aluminium. Das Leichtmetall kostete wie in der Vorwoche rund 1.600 US-Dollar.

Kupferschrott legt am deutlichsten zu

Die Schrottpreise, die sich in der Regel an den Notierungen für Neuware orientieren, trotzen bislang den schwächelnden Metallmärkten. Vermutlich wirkt bei ihnen noch das Preishoch nach, das die Industriemetalle in der Vorwoche erlebten. Sie konnten überwiegend ihr Niveau halten oder sogar steigern. Am deutlichsten gewann Kupferschrott hinzu, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor geht.

Blanker Kupferschrott (Kabul) etwa legte 50 Euro am unteren und 30 Euro am oberen Ende zu. Die Tonne erbrachte zwischen 3.930 und 4.110 Euro. Ein Preisturz unter 4.000 Euro konnte damit gerade noch abgewendet werden.

Schwerkupferschrott (Keule) hingegen hat es noch weit, um über diese Marke wieder zurückzukehren. Immerhin ging es diese Woche 60 Euro aufwärts. Die Tonne wechselte für 3.670 bis 3.880 Euro den Besitzer.

Ebenfalls verteuert hat sich Aluschrott. Der Preis für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) stieg auf 1.450 bis 1.500 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 20 Euro. Bei Profilschrott (Alter) waren es bis zu 30 Euro mehr. Die Tonne erlöste zwischen 1.450 und 1.490 Euro.

Zu Gewinnern dieser Handelswoche gehörte auch Nickelschrott. Bei V2A (Alt- und Neuschrott) reichte die Preisspanne von 890 bis 940 Euro. Das sind am oberen Ende 20 Euro mehr als zuletzt. Zehn Euro konnte auch V4A (Alt- und Neuschrott) als Plus verbuchen. Hier wurden Preise zwischen 1.130 und 1.240 Euro aufgerufen.

Da am Nickelmarkt laut Analysten eine Verknappung droht, dürften die Preise für Nickelschrott in Zukunft stabil bleiben oder sogar weiter leicht steigen.

Stabil zeigten sich in dieser Woche auch die Preise für Weichbleischrott und Altzinkschrott. Weichbleischrott erlöste wie schon in der Vorwoche 1.280 bis 1.370 Euro je Tonne. Altzink verharrte bei 1.370 bis 1.430 Euro.

 

320°/mb

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