Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallschrottpreise haben in der zurückliegenden Woche nochmals nachgegeben. Nur die Preise für Nickelschrott machten eine Ausnahme. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Nickelschrottpreise behaupten sich


Die Metallschrottmärkte haben sich in der vergangenen Woche offensichtlich nicht an der Londoner Metallbörse orientiert. Denn während die Schrottpreise fielen, zogen die Preise für Industriemetalle in der ersten Wochenhälfte an. Erst gegen Ende der Woche gaben auch die Primärpreise wieder nach. Der Dreimonatspreis für Kupfer lag am vergangenen Donnerstag (11. Juni) bei 5.919 US-Dollar je Tonne, der entsprechende Aluminiumpreis kam auf 1.737 US-Dollar. Nur der Nickelpreis machte einen deutlichen Sprung: Am Donnerstag notierte der Dreimonatspreis bei 13.480 US-Dollar je Tonne, rund 500 US-Dollar mehr als in der Vorwoche.

Analysten gehen davon aus, dass insbesondere der schwächere US-Dollar den Metallpreisen zunächst auf die Sprünge geholfen hat. Auch die Wirtschaftsdaten aus China könnten einen Beitrag geleistet haben. Die Zahlen für Mai weisen ein Wirtschaftswachstum von 6,1 Prozent aus. Das ist mehr als im Vorjahreszeitraum und zeigt in Richtung 7 Prozent-Ziel, das die Regierung vorgegeben hat. Gegen Ende der Woche jedoch dürften die Nachrichten über die ausbleibende Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern die Trendwende eingeläutet haben. Auch Nickel, dessen Preis Anfang der Woche deutlich gestiegen war, musste einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben.

Die Industriebank IKB erwartet für den Nickelmarkt ein weiterhin turbulentes Jahr. Die Bank geht davon aus, dass Chinas Bestände von NPI (Nickel pig iron) aufgrund der indonesischen Exportbeschränkungen schon bald erschöpft sein werden. Dies sollte sich dann in einer deutlich geringeren chinesischen Produktion niederschlagen. Preiserhöhungen sind aber bislang durch die Aufstockung der Lagerbestände an der LME verhindert worden. Die IKB erwartet aber dennoch einen anziehenden Nickelpreis. Bis Ende des dritten Quartals könnte der Nickelpreis bei 14.000 US-Dollar je Tonne mit einem Band von 2.000 US-Dollar liegen, glaubt die Bank.

Kupferschrottpreise büßen nochmals ein

An den Metallschrottmärkten setzte sich der Abwärtstrend fort. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am vergangenen Mittwoch (10. Juni) zwischen 5.130 und 5.310 Euro je Tonne. Das bedeutet einen Preisrückgang um durchschnittlich 130 Euro. Anfang Juni waren die Kupferschrottpreise bereits um 160 Euro gefallen. Schwerkupferschrott (Keule) notierte am vergangenen Mittwoch zwischen 4.770 und 5.010 Euro je Tonne, was einen Rückgang um 90 bis 110 Euro darstellt.

Im Vergleich dazu fielen die Preisrückgänge für Aluminiumschrott etwas gemäßigter aus. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.630 und 1.680 Euro je Tonne. Das entspricht einer Preissenkung um 40 Euro am unter Ende und 90 Euro am oberen Ende. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.670 und 1.750 Euro je Tonne und somit 20 bis 40 Euro unter dem Niveau der Vorwoche.

Gefallen sind auch die Preise für Zink- und Bleischrott. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.450 bis 1.500 Euro je Tonne, was einen Rückgang um 20 bis 30 Euro bedeutet. Der Preis für Weichbleischrott (Paket) gab im Durchschnitt um 60 Euro nach und notierte zwischen 1.400 und 1.560 Euro.

Nur die Preise für Nickelschrott stemmten sich gegen den allgemeinen Trend. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.200 und 1.210 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung um 50 Euro am unteren Ende und 10 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.600 und 1.640 Euro je Tonne. Das sind 20 bis 30 Euro mehr als in der Vorwoche.

Mehr zum Thema
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Recycling von Solarmodulen: Jetzt auch für Silber
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
Elektrofahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien: Wie weit ist Mercedes schon?
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen