Konjunkturprognose

Dass Deutschlands Wirtschaftswachstum sich verlangsamen wird, scheint unter Wirtschaftsforschern unstrittig zu sein. Nun hat auch die OECD ihre Konjunkturprognose gesenkt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr.

OECD senkt Wirtschaftsprognose für Deutschland


Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Konjunkturprognose für Deutschland erneut nach unten korrigiert. Sie rechnet nun damit, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 1,9 Prozent zulegt und damit an Tempo verliert.

Es ist bereits die zweite Korrektur der OECD seit Beginn des Jahres. Im Januar prognostizierte die Organisation noch ein Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent. Ende Mai kam dann die erste Korrektur nach unten auf 2,1 Prozent. Nun folgte eine weitere Korrektur um 0,2 Prozentpunkte.

Die OECD begründet ihren Schritt mit den Anzeichen, dass die Weltwirtschaft den Höhepunkt des aktuellen Aufschwungs erreicht haben könnte. Die globale Konjunkturentwicklung stehe nicht mehr auf einem so breiten Fundament wie noch vor wenigen Monaten, heißt es in dem am Donnerstag in Paris veröffentlichten Bericht. Der Welthandel sei in der ersten Jahreshälfte langsamer gewachsen. Die Spannungen in der Handelspolitik hätten bereits negative Auswirkungen auf das Vertrauen und die Investitionspläne von Unternehmen.

Auch für das kommende Jahr zeigt sich die OECD skeptisch. Sie rechnet mit einer weiteren Abschwächung des Wirtschaftswachstums auf 1,98 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte niedriger als im vorherigen OECD-Ausblick angenommen. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft und das Kieler Institut für Weltwirtschaft hatten in den vergangenen Wochen ihre Prognosen gesenkt.

 

© 320°/dpa | 20.09.2018

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