Neues Abfallwirtschaftsgesetz in Österreich

Die Novelle des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) entzieht dem Sammelsystem Öko-Box die Geschäftsgrundlage. Das System reagiert mit einem strategischen Zusammenschluss mit der Altstoff Recycling Austria AG.

Öko-Box und ARA schließen sich zusammen


Das neue Abfallwirtschaftsgesetz in Österreich bringt ab 1. Januar 2015 tiefgreifende Veränderungen. Betroffen ist unter anderem das Sammelsystem Öko-Box, das seit 20 Jahren in Österreich Getränkekartons sammelt und verwertet. Eine derartige Spezialisierung wird künftig nicht mehr möglich sein. Sammel- und Verwertungssysteme müssen ab Januar ihre Leistungen für die gesamte Sammelkategorie Leichtverpackungen anbieten – eine Einschränkung auf Getränkekartons ist folglich ausgeschlossen.

Folie1„Auf Basis dieser gesetzlichen Neuregelung mussten wir das Sammel- und Verwertungsmodell für Getränkekartons in Österreich grundlegend überdenken“, erklärt Josef Meyer, Eigentümervertreter der Öko-Box und Geschäftsführer von Tetra Pak Österreich. „Der Zusammenschluss mit dem bisherigen Öko-Box Partner ARA ist für uns als Verpackungshersteller die beste Lösung, wie in Österreich die Sammlung und das Recycling von Getränkekartons in gewohnter Qualität weitergeführt werden kann.“

Die Öko-Box sammelt in Österreich einerseits über Boxen, andererseits über die Gelbe Tonne und den Gelben Sack der ARA. Im Jahr 2013 wurden über 19.000 Tonnen Getränkekartons erfasst. Rund 40 Prozent davon wurden stofflich verwertet. Um die Sammlung von Getränkekartons weiterhin sicherzustellen, erwirbt die ARA AG 100 Prozent an der Öko-Box Sammelges. m. b. H.. Im Gegenzug beteiligen sich die bisherigen Öko-Box-Gesellschafter Tetra Pak, SIG Combibloc und Elopak über einen gemeinsamen Verein mit 3,7 Prozent an der ARA AG.

„Durch diese Lösung bleiben die bekannte Marke Öko-Box wie auch die funktionierende Sammelsystematik erhalten“, erklärt ARA-Vorstand Christoph Scharff. Das Zusammenrücken von Öko-Box und ARA ermögliche eine zweckmäßige Abstimmung der Sammelsysteme und damit Kosteneinsparungen für Wirtschaft und Konsumenten.

© 320°/ek | 24.06.2014

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