Umbau der Kiesgrube

Die Kies- und Sandvorräte in der Grube Velsen reichen noch etwa zehn Jahre. Dann soll auf dem Areal eine Deponie der Klasse I errichtet werden. Eine erste Projektskizze liegt nun vor – und löst Kritik aus.

Pläne für neue Deponie in Velsen


Bislang wird in der Grube Velsen im Süden des Saarlands Kies und Sand abgebaut. Weil die Vorräte des 14,5 Hektar großen Areals in etwa zehn Jahren erschöpft sind, soll der Standort im Anschluss als Deponie der Klasse 1 genutzt werden. Dann sollen dort vor allem Bauschutt und Böden abgelagert werden.

Wie die neue Deponie aussehen soll, zeigt eine Projektskizze, die ein Planungsbüro im Auftrag der Sandabbau Velsen GmbH (SAV) – dem Eigentümer der Kiesgrube – erstellt hat. Demnach will SAV auf dem Betriebsgelände neben der Deponie auch eine Recyclinganlage und ein Schüttgutboxenlager zur Annahme, Zwischenlagerung und zum Umschlag wiederverwertbarer Schüttgüter errichten.

Verfüll-Volumen von 2,2 Millionen Kubikmetern

Von dem 14,5 Hektar großen Areal sollen laut Planungsskizze 9,8 Hektar als Deponiefläche dienen. Der Verfüll-Volumen soll insgesamt 2,2 Millionen Kubikmeter betragen. Neben Ofenschlacke, Beton und Ziegel will SAV unter anderem Fliesen, Glas, Bitumengemische, Gleisschotter und Baustoffe auf Gipsbasis ablagern.

Pro Jahr möchte SAV zwischen 150.000 und 200.000 Tonnen Abfälle anliefern. Diese sollen vor allem aus dem Regionalverband und Großraum Saarbrücken stammen. Diejenigen Abfälle, die noch recycelt werden können, sollen aufbereitet und wiederverwertet werden. Grob geschätzt sollen letztendlich zwischen 50.000 und 100.000 Tonnen deponiert werden. Entsprechend planen die Verantwortlichen mit einer Laufzeit der Deponie von 20 bis 25 Jahre.

Angst vor zusätzlichem Lärm und Schadstoffen

Dass die Abfälle an 200 Werktagen von rund 50 Lkw täglich angeliefert werden sollen, alarmiert allerdings nicht nur Bürger aus den umliegenden Gemeinden, sondern auch Grünen-Politiker Michael Neyses. Derzeit fahren zum Sandabbau täglich nur halb so viele Fahrzeuge auf das Gelände. „Konkrete Untersuchungen über die Zusatzbelastungen der Ortschaften und der Straße L163 durch den Lkw-Verkehr liegen bis heute noch nicht vor, wie die Landesregierung dargelegt hat“, kritisiert der Politiker. „Der mögliche Bau der Deponie darf nicht dazu führen, dass die Anwohnerinnen und Anwohner in unzumutbarem Maße durch zusätzlichen Schwerlastverkehr belastet werden.“

Das saarländische Umweltministerium wiederum steht den Plänen von SAV positiv gegenüber. „Wir haben keine grundsätzlichen Bedenken gegen die geplante Deponie Klasse 1 – insbesondere da dort eher schwach belastete mineralische Abfälle und Bauabfälle lagern“, sagt eine Ministeriumssprecherin. „Vielmehr wird die Errichtung einer solchen Deponie, die es derzeit im Regionalverband Saarbrücken nicht gibt, wegen des Bedarfes und aus Gründen der Entsorgungssicherheit begrüßt.“

Mittlerweile hat das Innenministerium im Saarland ein so genanntes Raumordnungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet. Dazu werden auch die betroffenen Kommunen, der Regionalverband, sowie die Öffentlichkeit gehört werden. Die entsprechenden Antragsunterlagen wurden Anfang März in den Rathäusern ausgelegt.

Wie die Saarbrückener Zeitung berichtet, hat sich beispielsweise der Stadtrat in Völklingen unter anderem dafür ausgesprochen, die Zufahrtsstraße zur Deponie auszubauen. Die Abstimmungen stehen in den meisten Kommunen noch aus.

© 320°/ek | 15.03.2017

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