Kunststoffrecycling

Der Kunststoffaufbereiter Plastic Recycling Zeitz startet am 1. September offiziell seinen Betrieb. In der neuen Anlage am ehemaligen Standort von Sita Rohstoffwirtschaft werden Kunststoffabfälle zu hochreinen Mahlgütern aufgearbeitet. Das Verfahren arbeitet gänzlich ohne Chemikalien.

Plastic Recycling Zeitz nimmt Betrieb auf


Im Industrie- und Chemiepark Zeitz werden ab Freitag wieder Kunststoffabfälle aufbereitet. Dann startet das Unternehmen Plastic Recycling Zeitz offiziell seinen Betrieb. Der Aufbereiter hat dafür rund 18 Millionen Euro in neue Maschinen und Anlagen investiert. Davon hat das Land Sachsen-Anhalt rund 4,85 Millionen Euro übernommen.

Künftig sollen am Standort bis zu 45.000 Tonnen PET-Flaschen und -Verpackungsmaterialien (etwa Blister) aus pfand- und haushaltsnahen Sammelsystemen und Sortieranlagen verwertet werden. Darüber hinaus würden Agrarfolien aufgearbeitet. Als Endprodukte sollen nach Angaben des Unternehmens hochreine Flakes und Granulate – also ohne Kleberanhaftungen und Zellstoffreste – vermarktet werden.

Niedrigerer Energieverbrauch

Plastic Recycling Zeitz
Plastic Recycling Zeitz

Die PET-Abfälle werden laut Plastic Recycling Zeitz nach dem HydroDyn-Verfahren aufbereitet. Das Verfahren wurde vom Unternehmen Clean Value Plastics vor über zehn Jahren entwickelt. Es basiert auf der in der Holzwerkstoff- und Papierindustrie bekannten Refiner-Technik.

Im Detail werden zerkleinerte Kunststoffabfälle mit Wasser einer hydrodynamischen Friktionswäsche (HydroDyn) unterzogen. Das Wasser wird im Kreislauf geführt. Chemikalien (zum Beispiel Laugen) kommen nicht zum Einsatz. Darüber hinaus sei der Energieverbrauch gegenüber konventionellen Verfahren um ein Vielfaches niedriger. Die Kosten für das Recycling dürften insgesamt niedriger ausfallen.

Mit der Inbetriebnahme der Anlage entstehen 30 neue Arbeitsplätze. Geschäftsführerin von Plastic Recycling Zeitz ist Gabriele Seifert.

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