Markt für NE-Metalle

Positive Wirtschaftsmeldungen der Weltmächte China und USA sorgen für Euphorie an den Metallmärkten. Die meisten Notierungen für Industriemetalle schießen in die Höhe. Die Preise für Kupferschrott und Altzink folgen. Aber es gibt auch Verlierer. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Altzink und Kupferschrott schrauben sich hoch


Die konjunkturelle Lage in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hellt sich auf. In China erreichte der offizielle Einkaufsmanagerindex zuletzt den höchsten Stand seit zwei Jahren. In den USA ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2016 um 3,2 Prozent gestiegen. Der künftige US-Präsident Donald Trump kündigte außerdem Investitionen in die Infrastruktur seines Landes an, was auf einen steigenden Bedarf an Metallen und anderen Rohstoffen schließen lässt.

Zinkpreis auf höchstem Niveau in diesem Jahr

An den Metallmärkten wurden diese Nachrichten euphorisch aufgenommen. Oder um es mit den Worten von Analysten zu beschreiben: „Die Metallpreise zündeten wieder einmal sämtliche Raketen.“ Bis auf Aluminium konnten tatsächlich alle Notierungen für Industriemetalle in dieser Handelswoche spürbar zulegen. Am steilsten zog es Zink und Kupfer nach oben, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

Der Dreimonatspreis für Kupfer ist im Vergleich zur Vorwoche um 160 US-Dollar gestiegen. Die Tonne notierte am Mittwoch bei 5.910 US-Dollar. Sie ist damit mehr als 1.000 US-Dollar teurer als noch im Oktober dieses Jahres.

Einen neuen Höchstwert in diesem Jahr konnte Zink erreichen. Die Tonne verteuerte sich um 123 US-Dollar. Sie wurde gestern für 2.841 US-Dollar gehandelt und kostete damit fast das Doppelte wie zu Beginn dieses Jahres.

Auch Blei, Nickel und Zinn gehörten in dieser Woche zur Spitzengruppe. Der Preis für Zinn erhöhte sich um 1.225 US-Dollar. Die Tonne erzielte 21.175 US-Dollar. Die Tonne Nickel erlöste 11.600 US-Dollar, was einem Anstieg von 600 US-Dollar entspricht. Bei Blei fiel das Plus mit 40 Dollar pro Tonne verhältnismäßig bescheiden aus. Der Dreimonatspreis lag hier bei 2.382 US-Dollar.

Bei Aluminium hingegen verlief die Preiskurve diesmal auf nahezu dem Niveau der Vorwoche. Für 1.724 US-Dollar wechselte die Tonne den Besitzer.


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100 Euro mehr für Kupferschrott

Bei den Schrottpreisen gab es anders als bei den Notierungen für Industriemetalle in dieser Woche auch Verlierer. Dem Höhenflug der Metallpreise konnten Kupferschrott und Altzink folgen. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) beispielsweise konnte wie schon in der vergangenen Woche einen Zugewinn von 100 Euro pro Tonne verbuchen. Die Preisspanne erstreckte sich nun von 5.160 bis 5.280 Euro. Damit hat sich der Verkaufspreis ähnlich wie bei Neuware seit Oktober um rund 1.000 Euro pro Tonne erhöht.

Gleiches gilt für Schwerkupferschrott (Keule). Hier kamen diesmal 60 Euro pro Tonne hinzu. Allerdings nur am unteren Ende. Am oberen Ende gab es keine Bewegung. Die Preise reichten von 4.830 bis 4.900 Euro.

Deutlich aufwärts ging es auch mit den Preisen für Altzink. Sie kletterten auf 1.830 bis 1.880 Euro. Das entspricht einem Plus von 80 Euro pro Tonne.

Verluste dagegen musste Aluminiumschrott hinnehmen. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) büßte am unteren Ende 20 und am oberen Ende 10 Euro ein. Die Preise sanken auf 1.480 bis 1.660 Euro pro Tonne. Profilschrott (Alter) verlor noch etwas mehr an Wert. Zu Buche stand ein Minus von 40 Euro am unteren und 30 Euro am oberen Ende. Die Tonne erlöste 1.540 bis 1.640 Euro.

Angaben zu den Preisen für Nickel- und Weichbleischrott machte der VDM in dieser Woche nicht.

© 320°/ek | 08.12.2016

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