Markt für NE-Metalle

Der Automarkt in China schiebt die Nachfrage nach Industriemetallen weiter an. Auch die Schrottpreise profitieren. Vor allem Kupfer- und Aluminiumschrott verteuern sich weiter. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Aluminiumschrott im Aufwind


Der Aufwärtstrend bei den Notierungen für Industriemetalle setzte sich in dieser Woche fort. Die größten Preistreiber waren wie schon zuletzt Spekulanten, die sich in Rekordhöhe mit Metall-Kontrakten eindeckten. Aber auch eine gute Nachfrage aus der Industrie dürfte zur Preisrallye bei bestimmten Metallen beitragen.

Die Automobilindustrie etwa, die zu den wichtigsten Abnehmern und Verarbeitern von Metallen zählt, meldete jüngst ein „kräftiges Wachstum“ auf internationalen Pkw-Märkten. Demnach legte allein der chinesische Automarkt im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18 Prozent zu. Verkauft wurden rund 18,5 Millionen Fahrzeuge. In jedem dieser Fahrzeuge stecken durchschnittlich 150 Kilogramm Aluminium und 20 Kilogramm Kupfer.

Kupfer legt um mehr als 120 US-Dollar zu

Der Autoboom im bevölkerungsreichsten Land der Welt treibt die Nachfrage nach diesen Rohstoffen an – und damit ihren Preis nach oben. Tatsächlich gehörten die Notierungen von Aluminium und von Kupfer in dieser Handelswoche zu den größten Gewinnern, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

Der Dreimonatspreis für Kupfer etwa zog um 124 US-Dollar an. Die Tonne notierte am Mittwoch (23.11.) bei 5.585 US-Dollar pro Tonne. Aluminium wurde für 1.759 US-Dollar gehandelt. Das sind rund 50 US-Dollar pro Tonne mehr als in der Vorwoche.

Ein sattes Plus konnte auch Zinn einfahren. Die Tonne legte um 1.155 US-Dollar zu. Sie erlöste nun 21.205 US-Dollar. Vergleichsweise bescheiden fiel der Zugewinn bei Zink aus. 16 US-Dollar pro Tonne ging es aufwärts. Der Preis stieg auf 2.591 US-Dollar.

Bei den Preisen für Blei und für Nickel hingegen gab es kaum Bewegung. Die Tonne Blei erzielte rund 2.190 US-Dollar. Nickel verharrte mit 11.260 US-Dollar pro Tonne ebenfalls auf nahezu auf der Stelle.


lme-preise-23-11-16


Von der starken Nachfrage nach Metallen und dem allgemeinen Aufwärtstrend bei den Notierungen konnten auch die Schrottpreise weiter profitieren. Auch sie zogen in dieser Woche an. Allen voran zum wiederholten Male Kupferschrott. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa verteuerte sich um 150 Euro. Die Tonne erlöste zwischen 4.950 und 5.060 Euro. Für 4.690 bis 4.890 Euro wechselte Schwerkupferschrott den Besitzer. Das entspricht einem Preisanstieg von 140 Euro pro Tonne.

Auch bei den meisten anderen Schrottarten stiegen die Preise. Altzink beispielsweise kostete nun 1.810 bis 1.870 Euro. Das ist ein Plus von 30 Euro pro Tonne.

Bei Aluminiumschrott war es mit 60 Euro doppelt so viel. Bei Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erhöhte sich die Preisspanne auf 1.510 bis 1.680 Euro. Bei Profilschrott (Alter) reichte sie von 1.600 bis 1.680 Euro. Es war bereits die fünfte Woche in Folge, dass die Preise für Aluminiumschrott zulegen konnten.

Ebenfalls erneut Zugewinne, wenn auch diesmal nur geringfügig, konnte Nickelschrott verbuchen. Für V2A (Alt- und Neuschrott) gab es am oberen Ende 10 Euro mehr. Die Tonne erzielte zwischen 1.040 und 1.080 Euro. Am unteren Ende blieb der Preis stabil. So auch bei V4A (Alt- und Neuschrott). Hier waren es 20 Euro am oberen Ende mehr. Die Preisspanne reichte von 1.360 bis 1.430 Euro.

Verluste hingegen musste Weichbleischrott hinnehmen. Mit 10 Euro am unteren Ende hielten sie sich aber in engen Grenzen. Am oberen Ende verblieb der Preis auf dem Niveau der Vorwoche. 1.800 bis 1.840 Euro wurden für die Tonne fällig.

 

320°/mb

Mehr zum Thema
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Deutsche Industrie weiter im Plus