Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise für Industriemetalle sind in dieser Woche deutlich zurückgegangen. Auch die Metallschrottpreise gaben nach. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Aluminiumschrott rutschen ab


Die deutsche Wirtschaft startet optimistisch in den Frühling. Zu diesem Schluss kommt das ifo-Institut in seinem monatlichen Bericht zum Geschäftsklima in Deutschland. Der ifo-Index, der als Stimmungsbarometer für Handel und verarbeitendes Gewerbe gilt, stieg von 105,7 Punkten im Februar auf 106,7 Punkte im März. Die Einschätzungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage verbesserten sich auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Und auch für die kommenden Monate rechnen die Firmen mit guten Geschäften.

Kupferpreis rutscht unter 5.000 US-Dollar

Die Hoffnungen der Metallhersteller und Schrotthändler hingegen haben in dieser Woche einen kleinen Dämpfer erhalten. Die Rohstoffpreise gaben spürbar nach. Auch die Erholungsbewegung von Kupfer geriet ins Stocken. An der Londoner Metallbörse (LME) rutschte der Dreimonatspreis für das rotbraune Metall wieder unter die Marke von 5.000 US-Dollar. Die Tonne notierte am Mittwoch (30.3.) bei exakt 4.908 US-Dollar. Das sind rund 140 US-Dollar weniger als vor einer Woche.

Die Preiskurve zeigte aber nicht nur bei Kupfer nach unten. Auch die meisten anderen Industriemetalle mussten zum Teil kräftige Einbußen hinnehmen. Selbst für Zinn, das seit Jahresbeginn fast nur eine Richtung kannte, nämlich nach oben, ging es diesmal abwärts. Das NE-Metall verbilligte sich um 400 US-Dollar. Die Tonne erlöste 16.950 US-Dollar.

LME-Preise-30.3.16Eine schlechte Woche war es auch für Blei und Zink. Beide büßten um die 50 US-Dollar ein. Blei kostete 1.750, Zink 1.793 US-Dollar. Aluminium hingegen erzielte gestern mit 1.490 US-Dollar ungefähr den gleichen Preis wie zuletzt. Das liegt womöglich daran, dass Überstände abgebaut werden. Aktuell ist mehr als die Hälfte der Aluminiumbestände der LME zur Auslieferung aus den Lagerhäusern angefordert, wie Rohstoffexperten berichten.

Kupferschrott büßt Zugewinne der letzten Wochen ein

Die fallenden Preise bei den Industriemetallen hinterließen auch bei den Schrottpreisen Spuren. Zu den größten Verlierern dieser Woche gehörte Kupferschrott. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, sackte der Preis für blanken Kupferschrott (Kabul) um bis zu 170 Euro ab. Die Tonne erlöste zwischen 4.180 und 4.360 Euro und war damit so billig wie seit Anfang März nicht mehr. Gleiches gilt für Schwerkupferschrott (Keule). Hier betrug das Minus 180 Euro. Die Preisspanne lag zwischen 3.860 und 4.100 Euro.

Bei Nickelschrott hingegen ist es ein ständiges Auf und Ab. In der einen Woche zieht der Preis an, in der nächsten fällt er. Diesmal ging es wieder abwärts. V2A (Alt- und Neuschrott) verlor 30 Euro an Wert. Für die Tonne wurden Preise zwischen 840 und 850 Euro aufgerufen. Für V4A wurden 1.100 bis 1130 Euro fällig. Das sind am unteren Ende 30 und am oberen 20 Euro weniger als zuletzt.

Von der Abwärtsbewegung in dieser Woche blieben auch Weichbleischrott und Altzinkschrott nicht verschont. Weichbleischrott wurde für 1.280 bis 1.380 Euro gehandelt. Das ist ein Minus von 80 Euro am unteren und 60 Euro am oberen Ende. Ungefähr halb so viel gab Altzinkschrott nach. Hier reichten die Preise von 1.240 bis 1.300 Euro.

Immer tiefer in den Keller stürzen die Preise für Aluschrott. Zwar legte Profilschrott (Alter) am oberen Ende geringfügig zu. Doch am unteren Ende fiel der Preis auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr. Die Tonne kostete zwischen 1.320 und 1.420 Euro. Ähnlich erging es Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse). 50 Euro Verlust schlugen am unteren Ende zu Buche. Preise zwischen 1.300 bis 1.400 Euro bedeuteten ebenfalls einen neuen Tiefststand in 2016.

 

320°/mb

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