Marktbericht

Die Metallschrottpreise können in dieser Woche auf breiter Front zulegen. Nur Altzinkschrott kann nicht Schritt halten. Deutlich wechselhafter ist die Preisentwicklung bei den Primärmetallen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Kupfer- und Nickelschrott weiter im Aufwind


Zu Wochenbeginn haben die drei wichtigsten Aktienindizes in den USA neue Rekordstände erreicht. Das scheint den Risikoappetit der Marktteilnehmer stark angeregt zu haben: Alle Industriemetalle hatten zu einem Höhenflug angesetzt. Dieser fand aber schon am Dienstagmorgen ein jähes Ende. Die meisten Metallpreise waren am Dienstag und Mittwoch (11. Oktober) deutlich niedriger.

Nur die Preise für Kupfer und Nickel haben die Aufwärtsbewegung an der Londoner Metallbörse LME fortgesetzt. Für Nickel ging es dabei deutlich nach oben. Um 795 US-Dollar ist der Preis gestiegen. Der Dreimonatspreis notiert damit bei 11.805 US-Dollar je Tonne.

Kupfer konnte derweil um 276 US-Dollar zulegen. Aktuell lassen sich Preise von 7.011 US-Dollar erzielen. Kurzfristig hatte der Kupferpreis sogar bei knapp 7.180 US-Dollar je Tonne gelegen und damit den höchsten Stand seit Juli 2014 erreicht.

Der Aluminiumpreis bewegt sich weitgehend seitwärts. Am Mittwoch kostete das Leichtmetall 2.125 US-Dollar je Tonne. Auch Blei kommt derzeit nicht so recht voran. Gegenüber der Vorwoche verliert Blei 26 US-Dollar. Es bleibt aber mit 2.505 US-Dollar knapp über der 2.500-US-Dollar-Marke.

Zink verliert weiter an Boden. In dieser Woche ist der Dreimonatspreis um 2,97 Prozent gefallen. Pro Tonne lassen sich aktuell 3.127 US-Dollar erzielen.

Am meisten Federn lassen musste Zinn. Das Industriemetall muss ein Minus von 750 US-Dollar wegstecken. Damit ist der Preis unter die 20.000-US-Dollar-Marke gerutscht. Zinn kostet nur noch 19.925 US-Dollar je Tonne.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 18. Oktober 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.106,00 2.125,00

Kupfer: 6.971,00 7.011,00

Blei: 2.492,00 2.505,50

Nickel: 11.740,00 11.805,00

Zinn: 20.045,00 19.925,00

Zink 3.184,50 3.127,00

Quelle: LME

Für Altzinkschrott geht es wieder bergab

Die beiden Kupferschrottsorten stehen auf der Beliebtheitsskala der Marktteilnehmer auch in dieser Woche ganz oben. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, haben sowohl Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) als auch Schwerkupferschrott (Keule) einen Preissprung von 140 Euro nach oben gemacht. Blanker Kupferdrahtschrott erlöst Preise zwischen 5.520 und 5.700 Euro je Tonne. Für Schwerkupferschrott werden Preise zwischen 4.950 und 5.140 Euro fällig.

Weiter im Aufwind sind auch die Nickelschrottsorten. Beide legen zwischen 40 und 50 Euro zu. Eine Tonne Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) erzielt damit zwischen 1.100 und 1.140 Euro. Die Preisspanne für Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) liegt ein wenig höher, und zwar bei 1.430 und 1.470 Euro.

Weichbleischrott (Paket) verteuert sich am oberen Ende um 30 Euro auf 1.990 Euro je Tonne. Der untere Preis bleibt bei 1.900 Euro hängen.

Die Aluminiumschrotte ziehen am unteren Ende um jeweils 10 Euro an. Der obere Preis verharrt bei beiden auf dem Niveau der Vorwoche. Die Erlöspreise für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) liegen damit zwischen 1.730 und 1.850 Euro pro Tonne. Für Aluminiumprofilschrott (Alter) lassen sich Preise zwischen 1.760 und 1.850 Euro erzielen.

Einzig Altzinkschrott (Zebra) hat sich verschlechtert. Die Gewinne aus der Vorwoche muss diese Schrottsorte wieder abgeben. Am oberen und unteren Ende verliert Altzinkschrott je 70 Euro. Die Preise erstrecken sich damit von 2.060 und 2.120 Euro pro Tonne.

Mehr zum Thema
Fragen und Antworten zum PET-Markt in Europa
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Recycling von Solarmodulen: Jetzt auch für Silber
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
Elektrofahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien: Wie weit ist Mercedes schon?
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen