Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise für Industriemetalle geraten in eine Abwärtsspirale. Nach China schwächelt nun auch Japan. Die Schrottpreise fallen weiter in den Keller. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Kupferschrott im Abwärtssog


Neben China schwächelt nun die nächste asiatische Wirtschaftsmacht. Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal dieses Jahres in die Rezession gerutscht. Das ist vor allem für die Metallmärkte eine schlechte Nachricht. Das High-Tech-Land Japan ist nach China der größte asiatische Abnehmer von Metallen. Weiter fallende Preise sind daher nicht auszuschließen.

Zwar wollen Hersteller weltweit dagegen steuern und ihre Produktion zurückfahren. China etwa will in der Aluminium-Herstellung Produktionskapazitäten im Umfang von jährlich zwölf Millionen Tonnen stilllegen. Doch konnten diese Ankündigungen die Talfahrt der Preise bislang nicht stoppen.

Preise für Nickel und Zink im freien Fall

So ist die Abwärtsspirale bei den Notierungen für Industriemetalle weiter im Gang. Insbesondere der Preis für Nickel droht, ins Bodenlose zu stürzen. Der Dreimonatspreis für das Legierungsmetall an der Londoner Metallbörse LME lag am Mittwoch (18.11.) bei nur noch 9.020 US-Dollar. Das sind 455 US-Dollar weniger als vor einer Woche.

Noch deutlicher wird der Preisverfall von Nickel, wenn man ein Jahr zurückschaut. Im November 2014 wurde die Tonne noch für rund 16.000 US-Dollar gehandelt. Seitdem ist ihr Wert um mehr als 40 Prozent eingebrochen.

Bei den anderen Industriemetallen sieht es nicht besser aus. Die Preiskurven an der LME zeigten in dieser Handelswoche ausnahmslos nach unten. Mit einem Minus von 255 US-Dollar innerhalb von sieben Tagen gehörte Kupfer zu den größten Verlierern. Sein Dreimonatspreis lag gestern bei 4.655 US-Dollar.

LME-Preise-18.11.15Im freien Fall befindet sich auch Zink. Vor sechs Monaten erzielte die Tonne fast 2.400 US-Dollar. Jetzt notierte sie nur noch bei 1.533 US-Dollar. Abwärts ging es ebenfalls für Aluminium. In der Vorwoche verbuchte dieses NE-Metall noch einen kleinen Anstieg und kletterte auf über 1.500 US-Dollar. Diesmal rutschte es wieder unter diese Marke. Sein Dreimonatspreis betrug 1.473,50 US-Dollar.

Auch Zinn musste einen Preisverlust hinnehmen, wenn auch mit 25 US-Dollar nur geringfügig. Die Tonne erlöste 14.650 US-Dollar.

Bis zu 200 Euro weniger für Kupferschrott

Der Abwärtssog bei den Industriemetallen zieht auch die Schrottpreise nach unten. Kupferschrott musste in dieser Woche die stärksten Einbußen hinnehmen. Wie aus der Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) für Mittwoch (18.11.) hervorgeht, lag der Preis für die Tonne Blanker Kupferschrott (Kabul) zwischen 4.250 und 4.430 Euro – und damit bis zu 200 Euro weniger als zuletzt. Die Preisspanne für Schwerkupferschrott (Keule) reichte von 3.980 bis 4.220 Euro. Das ist gegenüber der Vorwoche ein Rückgang von 170 Euro am unteren und 140 Euro am oberen Ende.

Dagegen fielen die Einbußen bei Alu-Schrott moderat aus. Drahtschrott aus Reinaluminium büßte nur am oberen Ende 20 Euro ein. Die Tonne erlöste zwischen 1.330 und 1.420 Euro. Bei Profilschrott fiel das Minus mit 10 Euro noch kleiner aus. Hier lag der Preis zwischen 1.350 und 1.450 Euro.

Von Preisrückgängen blieben auch Altzinkschrott und Weichbleischrott nicht verschont. Die Tonne Altzinkschrott erzielte 30 Euro weniger. Sie notierte zwischen 1.070 und 1.130 Euro. Weichbleischrott verlor 20 Euro an Wert. Hier lag der Preis zwischen 1.230 bis 1.350 Euro.

Angesichts des drastischen Preisverfalls bei Nickel verwundert es nicht, dass auch die Preise für Nickelschrott nachgegeben haben. Die Preisspanne für V2A (Alt- und Neuschrott) schrumpfte auf 900 bis 920 Euro zusammen. Das entspricht einem Minus von 20 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) verlor 50 Euro am unteren und 20 Euro am oberen Ende. Sein Preis reichte von 1.150 bis 1.200 Euro.

 

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