Marktbericht für NE-Metalle

Die neuesten Wirtschaftsdaten aus China sorgen für Optimismus an den Metallmärkten. Die Notierungen für Industriemetalle gehen leicht nach oben. Auch die Schrottpreise gewinnen hinzu, allen voran Kupferschrott. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Kupferschrott legen zu


Nun ist es vorbei mit der Zurückhaltung und es ist eingetreten, worüber Experten schon seit Wochen spekulieren: China hat seine Kapazitäten in der Aluminiumproduktion ausgeweitet. Das meldete jetzt das International Aluminium Institute (IAI).

Zu verführerisch waren offenbar die gestiegenen Preise für das Leichtmetall im August, als dass der weltweit größte Aluminium-Hersteller den Markt der Konkurrenz überlassen könnte. Allein in diesem achten Monat produzierte die Volksrepublik so viel Aluminium wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Auch global gesehen zog die Produktion an.

Alupreise steigen trotz größerer Kapazitäten

Die Notierungen für Aluminium blieben von den jüngsten IAI-Daten allerdings unberührt. Anders als es angesichts der bevorstehenden Aluminium-Flut, mit der China den Weltmarkt nun erneut überschwemmt, vielleicht zu erwarten gewesen wäre, legten sie sogar leicht zu. Das zeigt der Blick zur Londoner Metallbörse (LME).

Dort lag der Dreimonatspreis für das Leichtmetall am Mittwoch (21.9.) bei knapp 1.580 US-Dollar pro Tonne. Das sind über 10 US-Dollar mehr als vor einer Woche.

Ein Grund für diese stabile Entwicklung sind sicher die aktuellen Konjunkturdaten aus China. Die Wirtschaft im Reich der Mitte steht demnach besser da als von Experten prognostiziert. Die Industrieproduktion etwa wuchs im August um 6,3 statt der erwarteten 6,1 Prozent. Auch die Umsätze im Einzelhandel und die Anlageinvestitionen übertrafen Analysten zufolge die Prognosen.

All das spricht dafür, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt weiterhin einen großen Hunger nach Rohstoffen, insbesondere nach Metallen, zu stillen hat. Diese Aussicht gab nicht nur dem Alu-Preis Auftrieb.

lme-preise-21-9-16Auch bei den übrigen Metallen verliefen die Preiskurven in dieser Woche aufwärts. Nickel beispielsweise kehrte über die Marke von 10.000 US-Dollar zurück. Die Tonne erzielte 10.375 US-Dollar. Der Kupferpreis stieg auf 4.758 US-Dollar. Das entspricht einem Zugewinn von 47 US-Dollar. Um mehr als 50 US-Dollar verteuerte sich Blei. Die Tonne wurde für 1.966 US-Dollar gehandelt.

Bis zu 180 Euro mehr für Kupferschrott

Parallel zu den Notierungen für Industriemetalle konnten auch die meisten Schrottpreise anziehen. Offenbar profitierten auch sie von den Entwicklungen im Fernen Osten. Vor allem mit den Preisen für Kupferschrott ging es nach oben. Das geht aus der Preiserhebung des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa verteuerte sich am unteren Ende um 60 Euro und am oberen Ende sogar um 140 Euro. Der Preis pro Tonne kletterte damit auf ein Fünf-Wochen-Hoch. Er betrug 4.110 bis 4.290 Euro.

Zwischen 3.830 und 4.050 Euro lagen die Preise bei Schwerkupferschrott. Sie sind damit im Vergleich zur Vorwoche um bis zum 180 Euro pro Tonne gestiegen.

Spürbar zulegen konnte auch Weichbleischrott. Hier erreichten die Preise einen neuen Höchstwert für dieses Jahr. Sie reichten von 1.510 bis 1.600 Euro. Das sind bis zu 60 Euro mehr für die Tonne als zuletzt.

Geringfügig dagegen fiel das Plus bei Nickelschrott aus. V2A (Alt- und Neuschrott) konnte 10 Euro hinzugewinnen. Die Tonne wechselte für 930 bis 950 Euro den Besitzer. Für V4A (Alt- und Neuschrott) wurden 1.170 bis 1.280 Euro fällig. Das bedeutete lediglich einen Preisanstieg am oberen Ende. Er lag bei 30 Euro.

Eine Woche der kleinen Zugewinne war es auch für Schrott aus Aluminium. Sowohl für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) als auch für Profilschrott (Alter) gab es am oberen Ende 20 Euro und am unteren Ende 10 Euro mehr als zuletzt. Beide Schrottarten erzielten auch exakt die gleichen Preise. Sie lagen zwischen 1.450 bis 1.460 Euro pro Tonne.

Ein Minus dagegen musste Altzinkschrott hinnehmen. Am oberen Ende büßte die Tonne 20 Euro ein. Am oberen Ende ging es dafür 10 Euro aufwärts. Hier reichte die Preisspanne von 1.610 bis 1.640 Euro.

 

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