Marktbericht für NE-Metalle

Vieles deutet darauf hin, dass die Metallpreise ihre Talfahrt beendet haben. In dieser Woche ging mit den meisten Notierungen erneut bergauf. Auch die Schrottpreise ziehen weiter an. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Kupferschrott setzen Aufwärtstrend fort


Nach dem Preisverfall im vergangenen Jahr ziehen die Preise vieler Rohstoffe wieder an. Doch an eine Trendwende mag noch niemand so recht glauben. Auch die Analysten der Deutschen Industrie Bank IKB äußern sich zurückhaltend. Sie haben die Überschrift ihres jüngst erschienenen Quartalsbericht („Talfahrt beendet?“ ) vorsichtshalber mit einem Fragezeichen versehen.

Für die Metall- und Schrottpreise hingegen lässt sich sagen: Es geht bergauf. Das bestätigt in dieser Woche auch der Blick zur Londoner Metall (LME). Dort zeigten die Preiskurven für die meisten Industriemetalle weiter nach oben.

Auf einem regelrechten Höhenflug befinden sich die Notierungen für Zinn. Der Dreimonatspreis für dieses NE-Metall lag am Mittwoch (9.3.) bei 16.625 US-Dollar. Das entspricht einem Preisanstieg von mehr als 500 US-Dollar gegenüber der Vorwoche. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich der Zinnpreis um fast 3.000 US-Dollar verteuert.

LME-Preise-9.3.16Auch die anderen Industriemetalle haben in den ersten zweieinhalb Monaten spürbar zugelegt. Selbst Nickel, das noch im Februar auf ein Zwischentief von unter 8.000 US-Dollar stürzte, steht jetzt besser da als Anfang 2016. Gestern kostete die Tonne 8.820 US-Dollar, rund 300 US-Dollar mehr als in der ersten Janurwoche.

Dämpfer für Aluminium

Ihren Aufwärtstrend fortsetzen konnten in dieser Woche auch Kupfer und Blei. Der Kupferpreis überwand erstmals seit November wieder die Marke von 5.000 US-Dollar. Doch das war nur vorübergehend. Am Mittwoch pendelte er sich bei 4.920 US-Dollar ein. Er lag damit aber immer noch rund 150 US-Dollar über seinem Preis vor sieben Tagen.

Blei legte im selben Zeitraum 60 US-Dollar zu. Die Tonne erlöste nun 1.850 US-Dollar. Einen kleinen Dämpfer dagegen gab es für Aluminium. Das Leichtmetall büßte gegenüber der Vorwoche 37 US-Dollar ein. Sein Dreimonatspreis sank auf 1.563 US-Dollar.

Der Abbau von Produktionskapazitäten verbunden mit einem anhaltend starken Bedarf dürfte dem Alu-Preis aber insgesamt Stabilität verleihen. Auch die IKB-Analysten sind da optimistisch: „Die globale Nachfrage nach Primär- wie auch Recyclingaluminium zieht in den nächsten Jahren weiter an“, prognostizieren sie in ihrem Quartalsbericht.

Kupferschrott verteuert sich auf über 4.000 Euro

Der allgemeine Aufwärtstrend zieht auch die Schrottpreise mit nach oben. Den höchsten Sprung machte wie schon in der vergangenen Woche Altkupfer.

Wie aus der Preisübersicht des Verbandes Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, konnte Blanker Kupferschrott (Kabul) nochmals um 110 Euro zulegen. Die Tonne wurde für Preise zwischen 4.280 und 4.460 Euro gehandelt. Schwerkupferschrott (Keule) erlöste sogar bis zu 130 Euro mehr. Hier lag die Preisspanne zwischen 4.010 und 4.250 Euro.

Ein spürbares Plus konnte auch Weichbleischrott verbuchen. Der Preis stieg um 80 Euro. Die Tonne erzielte zwischen 1.400 und 1.520 Euro.

Für Nickelschrott gab es ebenfalls einen Zugewinn. Der fiel allerdings geringfügig aus. V2A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 860 bis 880 Euro. Das ist ein Plus von 10 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) notierte zwischen 1.130 und 1.150 Euro. Das sind am unteren Ende ebenfalls magere 10 Euro mehr.

Moderat stiegen auch die Preise für Aluschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) gewann am unteren Ende 20 Euro hinzu. Am oberen Ende blieb der Preis wie zuletzt stabil. Die Tonne erbrachte zwischen 1.400 und 1.500 Euro. 10 Euro mehr gab es für Profilschrott (Alter). Hier lagen die Preise zwischen 1.430 und 1.530 Euro.

Verlierer dieser Handelswoche war Altzinkschrott. Doch mit 10 Euro hielt sich das Minus in Grenzen. Die Tonne erlöste zwischen 1.280 und 1.330 Euro.

 

320°/mb

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