Marktbericht für NE-Metalle

Die Lage am Kupfer- und Zink-Markt hat sich deutlich entspannt. Nickel dagegen fährt weitere Verluste ein. Am Metallschrottmarkt konnte der Preisrutsch der vergangenen Woche etwas aufgefangen werden. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Metallschrott fangen sich wieder


Die Metallpreise standen am gestrigen Mittwoch (15. März) ziemlich unter Druck. Einer der Gründe waren die zeitweise deutlich gefallenen Ölpreise. Allerdings konnten einige NE-Metalle ihre Verluste teilweise wieder aufholen.

Dazu zählt auch Kupfer. Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche hat der Dreimonatspreis wieder angezogen. An der Londoner Metallbörse LME notiert Kupfer nun bei 5.867 US-Dollar je Tonne. Die erwartete Entspannung auf dem Markt hat also bereits eingesetzt.

Eine vergleichbare Entwicklung hat auch bei Zink stattgefunden. Nach der Verschlechterung in der Vorwoche hat der Preis um knapp 70 US-Dollar auf 2.776 US-Dollar je Tonne angezogen.

Zinn setzt unterdessen seinen aufsteigenden Kurs weiter fort. In der Vorwoche war der Preis bereits auf 19.400 US-Dollar je Tonne geklettert. In dieser Woche konnte der Preis nochmals um 525 US-Dollar auf 19.925 US-Dollar zulegen.


LME-Preise-15.3.17

Quelle: LME

Aluminium dagegen verliert weiter, wenn auch nur leicht. Am Mittwoch erzielte Aluminium 1.875 US-Dollar je Tonne. Weitere Preisrückgänge sind nicht ausgeschlossen. So rechnet die Landesbank Baden-Württemberg damit, dass die Aluminiumpreise das mittlerweile erreichte Niveau nicht halten können.

Aus China kommen unterdessen neue Rekordzahlen, was die Produktion von Aluminium angeht. Im Januar und Februar lag die Produktion bei insgesamt 5,5 Millionen Tonnen, wie aus aktuellen Zahlen des Nationalen Statistikbüros hervorgeht. Für diese beiden Monate ist das ein Rekordhoch. Möglicherweise produzieren einige Aluminiumhersteller derzeit auf Hochtouren, da ihre Schmelzen bald stillgelegt werden könnten.

Hintergrund sind die Bestrebungen Pekings, die Luftverschmutzung im Land zu bekämpfen. Laut der offiziellen Anordnung der chinesischen Staatsführung sollen in den Provinzen Henan, Shandong, Shanxi und Hebei die Aluminiumkapazitäten in den Wintermonaten 2017/18 um 30 Prozent reduziert werden. Das würde nach Angaben der Commerzbank rund 3,5 Prozent des jährlichen Angebotes aus China entsprechen beziehungsweise 1,9 Prozent des globalen Angebots. Allerdings bestehen nach wie vor Zweifel daran, ob diese Vorhaben auch tatsächlich umgesetzt werden.

Ähnlich wie der Aluminiumpreis hat auch der Bleipreis nachgegeben. Wenn auch leicht. Im Vergleich zur Vorwoche ist der Preis um 10 US-Dollar auf 2.234 US-Dollar je Tonne gesunken. Der seit Wochen anhaltende Abwärtstrend setzt sich somit auch in dieser Woche fort.

Die größten Verluste hat es in dieser Woche wieder bei Nickel gegeben. Nach dem deutlichen Rückgang in der Vorwoche ist der Preis um weitere 330 US-Dollar abgesackt. Aktuell wird Nickel bei 10.230 US-Dollar je Tonne gehandelt.

Aluminiumschrott verbilligt sich weiter

Nach dem Preisrutsch in der vergangenen Woche haben sich etliche Metallschrottsorten wieder etwas gefangen. Darunter auch Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) und Schwerkupferschrott (Keule). Beide Schrottsorten hatten in der Vorwoche herbe Verluste von jeweils 200 Euro erlitten. Nun sind die Preise um 20 Euro gestiegen.

Blanker Kupferdrahtschrott notierte am Mittwoch (15. März9 zwischen 5.220 und 5.400 Euro je Tonne, wie aus der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Schwerkupferschrott erzielt nun am unteren Ende 4.680 Euro und am oberen Ende 4.920 Euro pro Tonne.

Dasselbe Bild zeigt sich beim Altzinkschrott (Zebra). Die Preise waren in der Vorwoche noch um 100 Euro abgesackt. In dieser Woche konnten sie ebenfalls um 20 Euro zulegen. Die Erlöspreise für Altzinkschrott liegen damit zwischen 1.780 und 1.870 Euro pro Tonne.

Auch bei Weichbleischrott (Paket) hat es keinen weiteren Preisrückgang gegeben. Die Preisspanne reicht von 1.750 bis 1.860 Euro je Tonne und ist damit identisch mit der Vorwoche.

Bei Nickelschrott scheint der Preisrutsch mit einer Woche Verzögerung und in milder Form eingesetzt zu haben. In der vergangenen Woche konnten sich die Preise für die beiden Nickelschrottsorten V2A und V4A dem allgemeinen Abwärtstrend noch widersetzen. In dieser Woche haben die Preise zwischen 20 und 50 Euro nachgegeben. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielt derzeit zwischen 1.160 und 1.200 Euro je Tonne. Die Erlöspreise für V4A (Alt- und Neuschrott) liegen zwischen 1.440 und 1.520 Euro pro Tonne.

Beim Aluminiumschrott sind die Preise weiter gesunken. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) hat sich nochmals um 10 Euro verbilligt. Pro Tonne ließen sich in dieser Woche Preise zwischen 1.680 und 1.810 Euro erzielen. Ebenfalls um 10 Euro weiter gesunken sind die Preise für Aluminiumprofilschrott (Alter). Die Preisspanne reicht nun von1.730 bis 1.830 Euro pro Tonne.

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