Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallschrottpreise haben sich in dieser Woche höchst unterschiedlich entwickelt. Teilweise schlagen Verluste von bis zu 100 Euro zu Buche. Eindeutige Zugewinne kann allein Weichbleischrott verbuchen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preise für Weichbleischrott ziehen an


Die gute Laune auf dem Börsenparkett der LME ist schon wieder verflogen. Bei fast allen Metallpreisen ging es in dieser Woche abwärts. Das größte Minus steht dabei vor Zinn. Der Dreimonatspreis für Zinn lag am Mittwoch (8. November) bei 19.415 US-Dollar je Tonne. Das ist ein Verlust von 160 US-Dollar im Vergleich zur Vorwoche.

Auch Nickel musste in dieser Woche Federn lassen. Um 105 US-Dollar ist der Preis gefallen. Der Dreimonatspreis steht damit bei 12.615 US-Dollar je Tonne. In den zurückliegenden Wochen hatten offenbar Sorgen über einen nicht ausreichend versorgten Markt die Preise nach oben getrieben. Jetzt machen Meldungen die Runde, dass unter anderem Indonesien in den kommenden Monaten mehr Nickel exportieren will.

Starke Bleinachfrage

Auch für Kupfer geht es weiter bergab. In dieser Woche verlor das Industriemetall bis zu 100 Euro. Pro Tonne lassen sich momentan 6.836 US-Dollar erzielen. Einen fast genauso hohen Verlust fährt Zink ein. Anfang der Woche notierte Zink zwar noch bei 3.200 US-Dollar. Mitte der Woche waren es aber nur noch 3.184 US-Dollar.

Die seit einiger Zeit gute Stimmung hat auch am Aluminiummarkt einen Dämpfer bekommen. Um 3,5 Prozent verlor das Industriemetall im Vergleich zur Vorwoche. An der LME wird es aktuell bei 2.118 US-Dollar je Tonne gehandelt.

Einzig Blei glänzt mit höheren Preisen. Innerhalb einer Woche ist der Preis um 48 US-Dollar auf 2.508 US-Dollar je Tonne gestiegen. In den kommenden Wochen könnte der Preis sogar noch weiter nach oben klettern. Denn die International Lead and Zinc Study Group hat ihre Prognose für den Bleimarkt für das laufende Jahr deutlich korrigiert. Statt eines ausgeglichenen Marktes soll es nun zu einem Angebotsdefizit von 125.000 Tonnen kommen. Dafür ist nach Einschätzung der Commerzbank eine überraschend starke Nachfrage Chinas verantwortlich. Hier sei der Bedarf für Batterien für die populären dreirädrigen E-Trikes stark gestiegen.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 8. November 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.103,00 2.118,00

Kupfer: 6.810,00 6.836,00

Blei: 2.498,50 2.508,00

Nickel: 12.560,00 12.615,00

Zinn: 19.545,00 19.415,00

Zink 3.235,00 3.184,00

Quelle: LME

Große Preisspanne bei Nickel V4A

Eine klare Linie gibt es bei den Metallschrottpreisen nicht. Diese haben sich in dieser Woche sehr uneinheitlich entwickelt, wie die aktuelle Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) zeigt. Der untere Preis für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) bleibt unverändert bei 5.530 Euro je Tonne. Der obere Preis steigt um 10 Euro auf 5.700 Euro. Die Erlöspreise für Schwerkupferschrott (Keule) bleiben unverändert bei 4.950 bis 5.140 Euro.

Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) kann am unteren Ende um 30 Euro zulegen. Der untere Preis liegt damit bei 1.120 Euro je Tonne. Der obere Preis bleibt bei 1.170 Euro stehen. Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) kann sich am oberen Ende zwar um 20 Euro steigern. Am unteren Ende verliert die Schrottsorte allerdings satte 100 Euro. Die Preisspanne ist damit sehr groß geworden und reicht von 1.320 bis 1.520 Euro

Weichbleischrott (Paket) dagegen kann sich an beiden Enden verbessern. Der untere Preis steigt um 40 Euro auf 1.930 Euro je Tonne. Der obere Preis steigt um 30 Euro auf 2.010 Euro. Altzinkschrott (Zebra) hingegen verliert sowohl am oberen als auch am unteren Ende 10 Euro. Für eine Tonne lassen sich damit zwischen 2.080 und 2.140 Euro erlösen.

Die Aluminiumschrotte verbuchen am unteren Ende ein Minus von 10 Euro, können sich am oberen Ende allerdings um 20 Euro verbessern. Die Preisspanne für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) reicht damit von 1.760 bis 1.890 Euro pro Tonne. Aluminiumprofilschrott (Alter) erlöst zwischen 1.770 und 1.870 Euro.

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