Marktbericht für NE-Metalle

Kupfer hat gute Wachstumsaussichten, trotzdem musste das Metall in dieser Woche eine deutliche Preiskorrektur hinnehmen. Auch Kupferschrott war betroffen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Preiskorrektur für Kupferschrott


Kupfer verfügt über gute Fundamentaldaten. Für dieses und kommendes Jahr soll die Nachfrage größer ausfallen als das Angebot. Außerdem steigt der Bedarf in den unterschiedlichsten Industrieanwendungen stetig an. Bis Ende Juli dieses Jahres ist der chinesische Kupferverbrauch um 21 Prozent gestiegen, berichtet die Industriebank IKB, in Europa stieg der Verbrauch um 11 Prozent.

Nur in den USA war der Kupferverbrauch bislang rückläufig. Das dürfte auch am Bausektor liegen, dem wichtigsten Metallnachfrager, insbesondere für Aluminium und Kupfer. Zwar habe sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe in den USA zuletzt stark aufgehellt, erklärt die Commerzbank, nur eben im Bausektor nicht. Seit Jahresbeginn sind die Bauausgaben zurückgegangen. Folglich rechnen auch die Analysten der Commerzbank damit, dass die Schwäche des US-Bausektors die Preise der Industriemetalle weiter belasten dürfte.

In dieser Woche lag die Last vor allem auf Kupfer. Der Dreimonatspreis fiel am vergangenen Mittwoch (5. November 2014) auf 6.584 US-Dollar je Tonne, rund 200 Dollar weniger als vor einer Woche. Gravierende Verluste musste auch Zinn hinnehmen. Dessen Dreimonatspreis notierte am Mittwoch bei 19.560 US-Dollar je Tonne. Das bedeutet einen Preiseinbruch von über 600 Dollar im Vergleich zur Vorwoche. Nur Aluminium trotzte dem allgemeinen Abwärtstrend. Dessen Dreimonatspreis lag am vergangenen Mittwoch bei 2.034 US-Dollar je Tonne, immerhin ein leichter Preisanstieg um 20 Euro im Vergleich zur Vorwoche.

Leichter Anstieg der Aluminiumschrottpreise

Auf der Schrottseite hat sich diese Entwicklung nur zum Teil niedergeschlagen. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erzielte nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) am vergangenen Mittwoch zwischen 5.060 und 5.240 Euro je Tonne, was mit einer Preissenkung von 70 Euro einhergeht. Der Preis für Schwerkupferschrott (Keule) bewegte sich laut VDM in der Spanne von 4.850 und 5.000 Euro je Tonne. Das bedeutet am unteren Ende einen Preisrückgang von 30 Euro je Tonne, am oberen Ende von 90 Euro.

Die Preise für Aluminiumschrott sind in dieser Woche der Entwicklung der Börsenpreise gefolgt. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erhöhte sich um 20 Euro auf 1.630 bis 1.780 Euro. Aluminiumprofilschrott (Alter) erlöste zwischen 20 und 40 Euro mehr und notierte laut VDM zwischen 1.640 und 1.760 Euro je Tonne.

Stabil blieben hingegen die Preise für Altzink und Bleischrott. Altzinkschrott (Zebra) erlöste am vergangenen Mittwoch unverändert zwischen 1.320 und 1.380 Euro je Tonne. Weichbleischrott (Paket) kostete laut VDM wie in der Vorwoche zwischen 1.340 und 1.450 Euro je Tonne.

Weitgehend konstant sind auch die Preise für Nickelschrott. Der Preis für V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am vergangenen Mittwoch zwischen 1.000 und 1.080 Euro je Tonne. Das bedeutet am oberen Ende eine Preissteigerung um 40 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste wie in der Vorwoche zwischen 1.400 und 1.500 Euro je Tonne.

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