Erzeugung von Methan

Ein Konsortium will ein System zur Co-Methanisierung von organischen Abfällen und von Klärschlämmen entwickeln. Das Hauptziel ist die Steigerung der Umwandlung von organischem Kohlenstoff. Bis zum Jahr 2024 soll das Verfahren einsatzfähig sein.

Projekt plant biochemische Umwandlung von Abfällen und Klärschlamm


15Schon seit mehreren Jahren beschäftigen sich die französischen Entsorgungsunternehmen Syctom und SIAAP mit einem Projekt zur Methanisierung organischer Ressourcen aus dem Haushaltsmüll und dem Abwasser im Großraum Paris. Was bislang als strategische Zusammenarbeit gestaltet war, hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Inzwischen ist daraus eine dreistufige „Innovationspartnerschaft“ geworden, die Ende 2017 die Arbeit aufgenommen hat.

Das Ziel der Partnerschaft ist es, bis spätestens zum Jahr 2024 ein funktionierendes System zur Co-Methanisierung für Fraktionen von Klärschlamm und den organischen Bestandteilen von Haushaltsabfällen zu entwickeln. Damit sollen eine Maximierung der Energierückgewinnung, die Minimierung von entsorgungswürdigen Rest- und Nebenprodukten, eine optimierte Verwertung sowie eine Optimierung der Umwandlung von Kohlenstoff im Großraum Paris erreicht werden.

Drei Projektphasen

Geplant sind hierfür drei Projektphasen. In der ersten, aktuell laufenden Projektphase unter der Leitung des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) werden Laboruntersuchungen durchgeführt. Für die Phase 2 ist der Bau einer Pilotanlage geplant. Daran anschließend ist die Planung einer hocheffizienten Industrieanlage zur Verwertung der organischen Abfälle und Klärschlämme vorgesehen. In Phase 3 folgt schließlich der Bau dieser Anlage.

Zur Umsetzung des Vorhabens sind nach einer Ausschreibung aktuell vier Konsortien am Vorhaben beteiligt, berichtet das DBFZ. Abhängig von den erreichten Projektleistungen, den erzielten Ergebnissen und strategischen Entscheidungen werden sich Syctom und SIAAP als Auftraggeber nach jeder Phase und bei jedem Bieter/Partner im Ausscheidungsverfahren für oder gegen eine Weiterführung der jeweiligen Partnerschaft entscheiden.

Das für die Phase 1 auswählte Konsortium besteht aus dem deutsch-französischen Beratungsunternehmen Tilia, dem Ingenieurbüro France Biogaz Valorisation, dem DBFZ, dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) und der Großmann Ingenieur Consult GmbH. Das von den Partnern entwickelte Konzept sieht ein Methanisierungsmodul sowie weitere, teils optionale Module vor. Die Beraterfirma Tilia wird hierbei für die technische und wirtschaftliche Integration, das Projektmanagement, den Dialog zwischen Syctom/SIAAP und den Konsortialpartnern sowie für die Koordination zwischen den verschiedenen Konsortialpartnern zuständig sein.

Laut DBFZ hat das Gesamtprojekt eine Laufzeit bis 2024. Spätestens dann soll ein funktionierendes System zur Co-Methanisierung für Fraktionen von Klärschlamm und den organischen Bestandteilen von Haushaltsabfällen vorliegen.

 

© 320° | 20.08.2018

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