Selbstverpflichtung

Zehn Millionen Tonnen recycelte Kunststoffe soll die Industrie ab 2025 einsetzen. Das ist die Vorgabe der EU-Kommission. Die PVC-Industrie will ihren Beitrag dazu leisten. Sie hat konkrete Zielvorgaben für 2025 und darüber hinaus formuliert.

PVC-Recycling: VinylPlus legt die Latte höher


Die europäische PVC-Industrie zieht die eigenen Daumenschrauben an: Die Unternehmen wollen über ihr Nachhaltigkeitsprogramm Vinylplus bis 2025 mindestens 900.000 Tonnen PVC pro Jahr für neue Produkte recyceln. Für das Jahr 2030 hat die Industrie die Messlatte auf 1 Million Tonnen gelegt. Die sei ein „wesentlicher Beitrag zu dem von der EU-Kommission für die Kunststoffindustrie festgelegten Gesamtziel von 10 Millionen Tonnen“, heißt es.

Beide Ziele erscheinen durchaus ambitioniert. Im vergangenen Jahr hat VinylPlus nach eigenen Angaben eine PVC-Recyclingmenge von 639.648 Tonnen registriert. Das Programm sei daher auf einem guten Weg, das erklärte Ziel von 800.000 Tonnen pro Jahr bis 2020 zu erreichen. Seit 2000, dem Gründungsjahr dieses Nachhaltigkeitsprogramms, wurden laut VinylPlus insgesamt über 4 Millionen Tonnen PVC recycelt.

Von Vinyl 2010 zu VinylPlus

Im Jahr 2000 haben die vier europäischen Hauptverbände der PVC-Industrie die freiwillige Selbstverpflichtung unterschrieben. Damals trug sie noch den Namen Vinyl 2010, denn sie war auf den Zeitraum von zehn Jahren angelegt. Sämtliche Ziele von Vinyl 2010 seien erreicht, einige sogar übertroffen worden, wie das Nachhaltigkeitsprogramm betont.

So sei es im Rahmen der Initiative Vinyl 2010 unter anderem gelungen, eine europaweite Infrastruktur für die Sammlung und das Recycling von mehr als 250.000 Tonnen PVC pro Jahr zu errichten und Additive wie Cadmiumstabilisatoren zu ersetzen.

Im Sommer 2010 ging das Nachfolgeprogramm VinylPlus an den Start. Die bis zum Jahr 2020 gültige Zielvereinbarung wurde gemeinsam mit dem renommierten schwedischen Nachhaltigkeits-Institut „The Natural Step“ konzipiert. Ziele in dieser Dekade sind neben der anvisierten Recyclingmenge von 800.000 Tonnen unter anderem:

  • Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien
  • Die Verwendung von Additiven auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien sicherzustellen.
  • Die Energieeffizienz und Verwendung von erneuerbaren Energien und Rohstoffen in der PVC-Produktion zu steigern.
  • Die Nachhaltigkeit in der gesamten PVC-Wertschöpfungskette voranzutreiben

 

© 320° | 12.09.2018

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