Verpackungsentsorgung

Bislang waren alle Rettungsversuche für das französische Rücknahme- und Verwertungssystem Léko vergeblich. Damit droht das System zu scheitern, noch bevor es an den Markt gegangen ist. Reclay hofft dennoch auf eine Lösung.

Reclay hofft auf Fortbestand von Léko


Das französische Rücknahmesystem für Verpackungen, Léko, hätte eigentlich im kommenden Jahr an den Markt gehen sollen. Doch soweit wird es vorerst nicht kommen. Das System hatte kürzlich mitgeteilt, dass es seine Arbeit aufgrund fehlender finanzieller Mittel einstellt. Trotz eines Aufrufes im August seien diese weder von Shareholdern noch von neuen Partnern aufgebracht worden.

Léko war gegründet worden, um dem bisherigen Monopolisten Eco-Emballage Konkurrenz machen. Das Rücknahme- und Verwertungssystem gehört zum französischen Unternehmen Valorie, an dem das Kölner Unternehmen Reclay beteiligt ist. Reclay sitzt somit über Valorie im Aufsichtsrat von Léko.

Wie Reclay betont, sei die Kölner Unternehmensgruppe bereit, die erforderlichen finanziellen Mittel für den finalen Aufbau des Rücknahmesystems zur Verfügung zu stellen. „Wir glauben nach wie vor an echten Wettbewerb in Frankreich und den Erfolg von Léko. Aus diesem Grund haben wir nach dem Aufruf im August ein Angebot für die weitere Finanzierung des Systems abgegeben. Dieses wurde jedoch ebenso wie ein zweites Angebot einer Investorengruppe von der Mehrheit im Aufsichtsrat nicht akzeptiert“, so Raffael A. Fruscio, geschäftsführender Gesellschafter der Reclay Group.

Die Zukunftsaussichten für Léko haben sich damit weiter eingetrübt. Gleichwohl gibt Reclay die Hoffnung nicht auf. „Léko wurde gegründet, um verpflichteten Unternehmen aus Handel und Industrie erstmals eine Alternative zum bisherigen Monopolsystem anbieten zu können sowie für Kostentransparenz und einen besseren Service zu sorgen. Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Ziele nach wie vor erreichen können, und stehen für die Finanzierung bereit, damit Léko so schnell wie möglich operativ gehen kann“, so Fruscio.

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