Jahresbilanz 2017

Suez hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz steigern können. Dazu beigetragen hat vor allem das Recyclinggeschäft in Europa. Nur in einer Region liefen die Geschäfte schlechter.

Recyclinggeschäft in Europa verhilft Suez zu Wachstum


Suez hat sich 2017 bei Umsatz und Ergebnis verbessert. Aber so richtig zufrieden scheint beim französischen Umweltdienstleistungskonzern niemand zu sein. Recht nüchtern kommentierte denn auch CEO Jean-Louis Chaussade gestern die Jahresabschlusszahlen: „Bestimmte, zum Jahresende eingetretene Sonderfaktoren haben uns daran gehindert, unsere Ziele in Bezug auf die operative Profitabilität zu erreichen.“

Dabei hat Suez seinen Umsatz 2017 immerhin um 4,1 Prozent auf 15,871 Milliarden Euro steigern können. Auch das operative Ergebnis hat sich verbessert – wenn auch nur leicht. Das EBIT ist um 0,6 Prozent auf 1,284 Millionen Euro geklettert.

Mit Abstand am meisten dazu beigetragen hat der Geschäftsbereich Recycling und Verwertung Europa (R&R Europe). Wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, hat R&R Europe einen Umsatz von 6,165 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einem organischen Wachstum von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Parallel dazu ist das EBIT um 19 Millionen Euro auf 303 Millionen Euro angewachsen.

Hinter diesem Wachstum steckt nach Angaben von Suez vor allem eine Mengensteigerung um 1,4 Prozent. Die Performance sei darüber hinaus auch durch einen erheblichen positiven Preiseffekt bei Sekundärrohstoffen angetrieben worden – vor allem bei Altmetallen und Altpapier. Hier seien die Durchschnittspreise im Vergleich zu 2016 um 42 Prozent beziehungsweise um 7 Prozent gestiegen.

Umsatz nach Regionen

Nach Regionen gegliedert hat Suez` Heimatland Frankreich mit 5,3 Prozent die stärkste Umsatzveränderung erreicht.

  • Benelux-Länder und Deutschland: Umsatz +2,5 Prozent
  • Schweden: Umsatz + 1,6 Prozent
  • Großbritannien: Umsatz – 3,1 Prozent

Das dicke Minus beim Umsatz in Großbritannien begründet der Konzern mit einem negativen Baueffekt, was jedoch nicht mit der Volumenentwicklung zusammenhing.

Das Segment Industrial Waste Specialties ist laut Suez organisch um 4,8 Prozent gewachsen. Das führt der Umweltdienstleister in erster Linie auf die gute wirtschaftliche Dynamik bei den großen Industriekunden zurück.

Synergien zwischen Wasser- und Recyclingbereich verstärken

Suez glaubt, dass der Recyclingbereich auch im laufenden Jahr zu den Wachstumsmotoren der Gruppe zählen wird. R&R Europe habe ein „hohes Wachstumspotenzial in den Wachstumsmärkten“, so Geschäftsführer Chaussade.

Um die Wachstumsdynamik und Profitabilität der Gruppe zu steigern, soll ein Aktionsplan umgesetzt werden. Dieser zielt unter anderem auf die Aktivitäten des Konzerns in Spanien ab. Hier will Suez demzufolge die Synergien zwischen dem Wasser- und dem Recycling- und Verwertungsgeschäft verstärken.

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