Recyclingtechnik: Anlagenhersteller profitieren von neuen Verordnungen

Die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik in Deutschland haben das zurückliegende Geschäftsjahr besser abgeschlossen als erwartet. Nach Angaben des VDMA-Fachverbands verbuchen die Firmen für 2017 ein Umsatzplus von drei Prozent. Auch für das laufende Jahr und darüber hinaus rechnen sie mit einer anhaltend guten Konjunktur. So hoffen mehr als 79 Prozent für 2018 auf ein Umsatzplus von mindestens drei Prozent. Nur 8 Prozent erwarten ein leichtes Umsatzminus.

Die gute Stimmung spiegelt sich auch in den Auftragsbüchern wider. Die Reichweite liegt aktuell bei 6,5 Monaten und damit um 2,3 Monate über dem Vorjahreswert, so der VDMA. Für den weiteren Verlauf des Jahres erwarten die Unternehmen, dass dieser Wert noch zulegen wird.

Nachfragesprung im Inland

Treiber der guten Geschäftsentwicklung ist neben den hohen Exporten die steigende Inlandsnachfrage. Laut VDMA ist der inländische Anteil an den Gesamtumsätzen der Abfall- und Recyclingbranche aktuell um vier Prozent auf 36 Prozent geklettert. Das werde dafür sorgen, dass sich die Exportquote 2018 auf 64 Prozent einpendelt. Nach wie vor gehen 61 Prozent der Exporte in die EU-Mitgliedsländer (61 Prozent), gefolgt von Exporten nach Nordamerika sowie Asien.

Als Ursache für den Nachfragesprung im Inland hat der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau zum einen die Novellierung der Gewerbeabfallverordnung ausgemacht. Darüber hinaus entfalte das 2017 verabschiedete neue Verpackungsgesetz seine Wirkung.

„Die Novellierung der Gewerbeabfallverordnung und das neue Verpackungsgesetz sorgen für eine lange erwartete Aufbruchstimmung am deutschen Maschinenmarkt. Ambitionierte Recyclingquoten können aber nur mit moderner Technik erreicht werden“, sagt Naemi Denz, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Abfall- und Recyclingtechnik. Weitere Impulse erhofft sich der VDMA vom Kreislaufwirtschaftspaket (Circular Economy Paket) der Europäischen Kommission, das sich derzeit in Arbeit befindet.

Aufgrund des insgesamt positiven konjunkturellen Ausblicks will die Mehrheit der Hersteller laut Verband den Personalbestand aufstocken: 54 Prozent der Firmen würden Mitarbeiter einstellen. Der Fachkräftemangel mache ihnen aber zunehmend zu schaffen „Verstärkt investieren die Firmen in Weiterbildungsmaßnahmen, um so die Schwierigkeiten bei der Personalsuche etwas zu kompensieren und ihr Unternehmen fit für die Zukunft zu machen“, so Denz.

© 320°/bs | 24.04.2018