Neuer Reduktionsofen

Die Phase der heißen Inbetriebnahme läuft noch, aber im dritten Quartal soll es soweit sein. Dann will Recylex den neuen Reduktionsofen in Betrieb nehmen. Vorerst aber muss die Gruppe Umsatzeinbußen hinnehmen.

Recylex will Bleiproduktion im dritten Quartal hochfahren


Nach steigenden Umsätzen im vergangenen Jahr zeigen die Zahlen bei Recylex aktuell wieder nach unten. Im ersten Halbjahr 2018 hat die Gruppe einen Konzernumsatz von 194,6 Millionen Euro erzielt. Das sind 11 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2017.

„Der Rückgang des Konzernumsatzes der Recylex Gruppe in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres spiegelt den tief greifenden Wandel in unserem Geschäftsbereich Blei wider“, sagt Sebastian Rudow, Vorstandsvorsitzender der Recylex Gruppe. Im Juni hat die Gruppe wie geplant mit der heißen Inbetriebnahme des Reduktionsofens begonnen, die zurzeit fortgesetzt wird. Mit dem neuen Ofen will Recylex die Bleiproduktion um 30.000 Tonnen pro Jahr steigern.

„Diese entscheidende Phase erfordert die Durchführung einer vollständigen Testreihe mit anschließenden technischen Anpassungen und erstreckt sich daher über mehrere Wochen“, erklärt Rudow. „Die Inbetriebnahme eines solch innovativen Ofens stellt eine Herausforderung für uns dar und wir werden den Produktionsbetrieb erst nach dem erfolgreichen Abschluss der heißen Inbetriebnahme des Reduktionsofens hochfahren. Dies ist zurzeit für das dritte Quartal 2018 vorgesehen.“

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Im Einzelnen haben sich die Geschäftsbereiche wie folgt entwickelt:

Blei

  • Im Geschäftsbereich Blei wurde in der ersten Jahreshälfte 2018 ein Umsatz von 124,2 Millionen Euro erzielt. Das sind 18 Prozent weniger als in der ersten Jahreshälfte 2017. Somit entfielen 64 Prozent des Konzernumsatzes auf den Geschäftsbereich Blei.
  • Die Produktion in der ersten Jahreshälfte belief sich auf insgesamt 45.890 Tonnen, was einem Rückgang von 20 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten von 2017 entspricht. Die Gruppe reduzierte ihre Einkäufe im zweiten Quartal aufgrund der hohen Verfügbarkeit von Altbatterien.
  • Die im zweiten Quartal 2018 erzielte Leistung des Geschäftsbereichs vermochte die Schwierigkeiten des ersten Quartals nicht zu kompensieren. Das erste Quartal 2018 wurde durch einen längeren planmäßigen Wartungsstillstand der Bleihütte in Nordenham beeinträchtigt (für Wartungsarbeiten und in Zusammenhang mit den Vorbereitungen für den Anschluss des bestehenden Schmelzofens an den neuen Reduktionsofen).

Zink

  • Im Geschäftsbereich Zink wurde in den ersten sechs Monaten von 2018 ein Umsatz von 53,8 Millionen Euro erzielt, was ein Anstieg von 3 Prozent bedeutet.
  • Die Auswirkungen der Wartungsstillstände bei der Produktion von Wälzoxiden im ersten Quartal 2018 und die geringfügig geringeren Verkaufsvolumen wurden durch den Anstieg der Zinkpreise mehr als kompensiert.
  • Die Wälzoxidproduktion der Gruppe erreichte in der ersten Jahreshälfte 35.023 Tonnen – 1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der große Wartungsstillstand bei der Harz-Metall GmbH soll nicht wie ursprünglich geplant im dritten Quartal 2018, sondern im vierten Quartal 2018 durchgeführt werden.
  • Die Entwicklung beim Recycling von zinkhaltigen Reststoffen war stabil. Die Zinkoxydproduktion der Norzinco GmbH erreichte in der ersten Jahreshälfte 12.540 Tonnen und bleibt damit auf dem Niveau der ersten Jahreshälfte von 2017. Die Verkaufsvolumen waren hingegen leicht rückläufig, vor allem im Bereich des Zinkstaubs, wodurch der Effekt der steigenden durchschnittlichen Zinkpreise zum Teil wieder aufgehoben wurde.

Spezialmetalle

  • Im Geschäftsbereich Spezialmetalle erzielte die PPM Pure Metals GmbH einen Umsatz von 9,5 Millionen Euro, was einem Anstieg von 32 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte 2017 entspricht.
  • Mithilfe der wirtschaftlichen Leistungen und der höheren Marktnachfrage konnte die PPM Pure Metals GmbH ihre Umsätze steigern. Insbesondere die Umsätze mit Arsen legten aufgrund von höheren Volumen, welche die ungünstige Preisentwicklung bei weitem kompensierten, zu.
  • Die Nachfrage nach Germanium sowie die Preise stiegen signifikant, so dass Umsatzsteigerungen erzielt werden konnten.

Kunststoff

  • Der Umsatz im Geschäftsbereich Kunststoff erreichte 7,1 Millionen Euro und reduzierte sich insoweit um 3 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte von 2017.
  • In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018 sank die Gesamtproduktion von recyceltem Polypropylen um 4 Prozent auf 6.877 Tonnen.
  • Der Geschäftsbereich wird durch harte Wettbewerbsbedingungen beeinträchtigt. C2P S.A.S. in Frankreich verbuchte eine leichte Verbesserung des Umsatzes im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2017: der Anstieg der verkauften Volumen im ersten Quartal 2018 konnte die leicht rückläufigen Preise und Volumen im zweiten Quartal von 2018 kompensieren. C2P Germany GmbH musste im ersten Quartal 2018 einen signifikanten Umsatzrückgang hinnehmen.

 

© 320° | 30.07.2018

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