Recycling von Druckertoner

Australische Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, um Resttoner zu verwerten. Mit dem Hochtemperaturprozess kann das Pulver in reines Eisen umgewandelt werden. Die Methode sei ideal für industrielle Anwendungen, wie es heißt.

Reines Eisen aus Tonerpulver


Möglicherweise können Eisenverarbeiter bald auf eine neue Rohstoffquelle zurückgreifen: Toner aus alten Druckerpatronen. Denn australischen Forschern ist es gelungen, das Pulver in Eisen zu verwandeln. Das Verfahren wurde im Fachblatt Sustainable Chemistry & Engineering publiziert.

Für das Recycling setzen die Wissenschaftler von der University of New South Wales auf einen Prozess bei einer Temperatur von 1.550 Grad Celsius. Dabei werden die im Toner enthaltenen Polymerharze zunächst in gasförmige Kohlenstoffe überführt. Diese Gase werden dann genutzt, um das Eisenoxid im Tonerpulver in 98 Prozent reines Eisen umzuwandeln.

„Das Verfahren liefert eine Eisenrückgewinnung von 81,6 Prozent“, wie die Forscher schreiben. Darüber hinaus verhindere das Erwärmen des Pulvers, dass giftige Nebenprodukte entstehen. Aus ihrer Sicht ist die Methode aufgrund der Betriebsbedingungen insbesondere für die Metallherstellungs- und -verarbeitungsindustrie von Bedeutung.

In Deutschland werden pro Jahr etwa 55 Millionen Druckerpatronen und acht Millionen Tonerkartuschen verbraucht (Bundesdeutscher Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management, 2010). Neun von zehn Kartuschen landen im Restmüll. Dabei enthalten die leeren Kartuschen bis zu acht Gewichtsprozent unbenutzten Resttoner.

Tonerpulver besteht aus 5 bis 30 Mikrometer großen Teilchen und wird dadurch fließfähig. Zusammengesetzt ist Toner aus Kunstharz, Pigmenten, magnetisierbaren Metalloxiden und Hilfsstoffen.


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