Bilanz für 2016

Der österreichische Papierhersteller Mayr-Melnhof verbucht für 2016 ein Rekordergebnis. Doch die wirtschaftliche Stärke der beiden Unternehmenssparten ist ungleich verteilt: Der Rekordwert ist im Wesentlichen der Sparte Packaging zu verdanken. Die Karton-Sparte leidet unter den Altpapierpreisen.

Rekordjahr für Mayer-Melnhof


Rekord bei Umsatz und Ergebnis: Der österreichische Papierhersteller Mayr-Melnhof (MM) schließt das Jahr 2016 insgesamt mit einem Plus ab. Die Umsatzerlöse lagen mit 2,27 Milliarden Euro etwa 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Das betriebliche Ergebnis verbesserte sich mit 213,7 Millionen Euro um 6,9 Prozent; die Marge stieg von 9,2 auf 9,4 Prozent.

Werden die beiden Sparten MM Karton und MM Packaging getrennt betrachtet, konnte allerdings nur letztere ein Plus einfahren. Bei der Kartondivision hat laut MM vor allem der starke Anstieg der Altpapierpreise auf die Marge gedrückt. Die Kapazitätsauslastung lag bei 97 Prozent, im Jahr zuvor war diese bei 98 Prozent. Insgesamt zieht MM für die Sparte Karton folgende Bilanz:

  • Die Umsatzerlöse sanken um 2,3 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro.
  • Das betriebliche Ergebnis ging um 17,6 Prozent auf 68,1 Millionen Euro zurück.
  • Die Marge verschlechterte sich von 7,9 auf 6,7 Prozent.
  • Leicht verbessert hat sich hingegen die verkaufte Tonnage: Von 1,66 auf 1,67 Millionen Tonnen (plus 0,7 Prozent).
  • Investiert wurden 2016 etwa 83,7 Millionen Euro und damit knapp 11 Millionen mehr als noch 2015.

Deutlich besser schnitt der Bereich Packaging ab. Eine hohe Auslastung, Verbesserung in der Produktivität, ein vorteilhafter Produktmix, Wachstum durch den Kauf eines Werks in Frankreich sowie Expansionen in Vietnam und im Iran bescherten der Sparte folgende Zahlen:

  • Die Umsatzerlöse verbesserten sich um 9,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro.
  • Das betriebliche Ergebnis schnitt mit 145,6 Millionen Euro um 24,1 Prozent besser ab als 2015.
  • Die Marge verbesserte sich von 9,5 auf 10,8 Prozent.
  • Die verarbeitete Menge erhöhte sich um 4,4 Prozent auf insgesamt 761 Millionen Tonnen.
  • Leicht rückläufig waren hingegen die Investitionen: Von 60,8 Millionen Euro in 2015 fielen sie auf 58,5 Millionen Euro.

Für das laufende Jahr rechnet MM weiterhin mit einem starken Wettbewerb, der über Mengen und Preise ausgetragen wird. 2017 möchte MM nach eigenen Angaben sowohl organisch als auch durch Akquisitionen weiter wachsen und in die Reduzierung der Kosten investieren. Bezüglich der Altpapierpreise glaubt der Papierhersteller mit Hauptsitz in Wien, dass diese weiter steigen werden – die Erhöhung soll dann aber über höhere Preise der Kartonprodukte an die Abnehmer weitergegeben werden.

© 320°/ek | 21.03.2017

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