Weitere Übernahme

Kunststoffrecycler sind neuerdings begehrte Übernahmekandidaten. Nun hat sich auch Remondis verstärkt. Mit der Beteiligung an LKR steigt der Konzern in die Aufbereitung von technischen Kunststoffen und Standardkunststoffen ein.

Remondis übernimmt Mehrheit von LKR


Nach der Übernahme der Kunststoffrecyclingunternehmen MultiPet und Multiport durch Veolia stärkt sich nun auch Remondis. Wie der Recyclingkonzern mitteilt, hat er rückwirkend zum 1. Januar 2017 die Mehrheit an der Lohner Kunststoffrecycling GmbH, kurz LKR übernommen. Die kartellrechtliche Zustimmung steht noch aus.

Laut Remondis wird der bisherige Firmeninhaber Jan-Hendrik Wilming weiter als geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen leiten. Flankiert wird er durch den zweiten Geschäftsführer Ralf Mandelatz von Remondis. Alle Geschäftsaktivitäten, Mitarbeiter und Anlagen werden von dem neuen Gesellschafter unverändert mitgetragen, versichert der Recyclingkonzern.

Geplante Expansion

Durch die neue strategische Partnerschaft mit LKR tritt Remondis erstmals in den Markt der Kunststoffabfälle aus kunststoffverarbeitenden Betrieben ein. Im Hinblick auf die werkstoffliche Verwertung ist es der bedeutendste Massenstrom neben den Verkaufsverpackungen. Mit dem Ausbau der Aktivitäten in den Bereichen des Recyclings von Hartkunststoffen und dessen Entsorgungsdienstleistungen bereite sich das Unternehmen nachhaltig auf die Zukunft des Kunststoffrecyclings vor, erklärt Remondis.

Remondis-Geschäftsführer Ralf Mandelatz freut sich, den Service von RE Plano in Zukunft weiter optimieren zu können: „Die enge Zusammenarbeit mit einem so breit und flexibel aufgestellten Dienstleister bildet ein gutes Fundament, um die Aufträge der Kunden und Lieferanten zukünftig noch besser bearbeiten zu können“, sagt Remondis-Geschäftsführer Mandelatz. Auch LKR-Chef Wilming zeigt sich zufrieden: „Mit den Möglichkeiten, die Remondis in den Bereichen Logistik, Verwertung, Entsorgung und Recycling bietet, hat die LKR den perfekten Partner gefunden, um die Expansionen der Zukunft nachhaltig und innovativ zu meistern“, sagt er.

Remondis recycelt am Lippewerk über die Tochterfirma RE Plano die Kunststoffe HDPE, PP, PA. Hinzu kommen ABS und PS aus Elektroschrott. Mit der Beteiligung an LKR baut Remondis die vorhandenen Ressourcen um 100 Mitarbeiter, 21 Aufbereitungsanlagen und fünf Schredder aus.

Die Firma LKR bereitet am Standort in Vechta ein Portfolio von sämtlichen technischen Kunststoffen und Standardkunststoffen auf, wie beispielsweise PBT, PC, PE, POM, PVC oder TPU. Der Recycler ist seit 1992 am Markt und erwirtschaftete 2016 einen Jahresumsatz von 14 Millionen Euro. Für die Zukunft ist weiteres Wachstum geplant: Im kommenden Jahr will LKR ein zusätzliches Produktionsgebäude errichten. Damit soll der Ausbau des Dienstleistungsangebots und die internationale Ausrichtung vorangetrieben werden.

Mehr zum Thema
Fragen und Antworten zum PET-Markt in Europa
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
Forscher: Plastik ist viel großräumiger verteilt als vermutet
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Nur rund ein Viertel der Kunststoffe in Europa wird recycelt
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger
Kunststofferzeuger beklagen „schwerste ökonomische Krise“
Sunbites-Verpackung besteht zur Hälfte aus chemisch recyceltem Kunststoff