Bottle-to-Bottle

Der Anlagenhersteller Erema hat sein Bottle-to-Bottle-Verfahren mit einer Vakuum-unterstützten Recyclingtechnologie kombiniert. Dabei wurden insbesondere die thermischen Prozessschritte modifiziert. Dadurch soll ein lebensmitteltaugliches rPET-Granulat entstehen, das alle Vorgaben und Anforderungen übertreffen soll.

rPET-Granulat: Bessere Qualität durch neues Verfahren


Der österreichische Hersteller von Kunststoffrecyclingmaschinen hat sein Bottle-to-Bottle-Verfahren Vacurema mit der Vakuum-unterstützten Technologie „Solid State Polycondensation (SSP)“ kombiniert. Die neu patentierte Technologie stammt vom Technologie- und Engineeringunternehmen Polymetrix. Seinem neuen Portfoliozuwachs hat Erema den Namen Vacunite gegeben.

Das Besondere an dieser Kombination ist, dass alle thermischen Prozessschritte unter Stickstoffatmosphäre ablaufen. Dadurch seien Verfärbungen von Flakes und Pellets weitestgehend ausgeschlossen, wie Erema hervorhebt. Zudem würden Zusätze zuverlässig entfernt, die in der Schmelze zu ungewollten Reaktionen führen könnten.

Recyclat-Qualität übertrifft Vorgaben

Zugleich soll sich der Stickstoffverbrauch reduzieren. Der Stickstoff werde nämlich durch die Vakuumunterstützung gereinigt. Dadurch könne er dem vorhergehenden Prozessschritt wieder zugeführt werden. Um Verunreinigungen der Preforms zu vermeiden, würden vor der Abfüllung etwaig verbliebene Staubpartikel von den Pellets entfernt.

„Vakuum-unterstützt und unter Stickstoffatmosphäre entstehen rPET-Rezyklate, die alle bestehenden Vorgaben für den Lebensmittelkontakt, auch jene der großen Getränkemarken, bei Weitem übertreffen“, betont Christoph Wöss, Business Development Manager für den Bereich Bottle.

Viel Platz benötigt diese Recyclingtechnologie offenbar nicht. Je nach Maschinentyp soll für den SSP-Teil eine Bodenfläche von 50 bis 60 Quadratmetern ausreichend sein. Auch in Bezug auf Höhe und Unterkonstruktion gestaltet sich die Dimensionierung der Maschinenhalle laut Erema weniger aufwendig, als bei anderen SSP-Lösungen.

Gesamter Prozess verbraucht nur wenig Energie

Den Energieverbrauch von Vacunite beziffern die Österreicher auf 0,35 kWh pro Kilogramm. Und das umfasst den gesamten Produktionsprozess vom Flake bis zum finalen Granulat, wie es heißt.

Erema hat seine Neuentwicklung am Dienstag (27. November) auf der PETnology Konferenz in Paris vorgestellt. Eigenen Angaben zufolge hat sich ein europäischer Recycler schon vor der offiziellen Produktvorstellung für eine Vacunite-Anlage entschieden.

 

© 320° | 27.11.2018

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