Kunststoffabfälle

In den Niederlanden soll bald eine Anlage für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen entstehen. In der Anlage sollen verschmutzte und kontaminierte Altkunststoffe verwertet werden. Hinter dem Projekt stehen der Chemiekonzern Sabic und die Firma Plastic Energy.

Sabic plant chemisches Recycling


Wie Sabic erklärt, sei der beabsichtigte Bau der Anlage in den Niederlanden ein Meilenstein beim Aufbau einer Kreislaufwirtschaft. Der Hersteller von petrochemischen Produkten will die Anlage gemeinsam mit der britischen Firma Plastic Energy bauen. Im Jahr 2021 soll die Anlage den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Angaben zur Kapazität macht Sabic nicht.

Die Anlage sei geeignet, um minderwertige Mischkunststoffabfälle zu verwerten, erklärt der Chemiekonzern. „Nachhaltigkeit zählt zu den zentralen Werten von Sabic und die Kreislaufwirtschaft ist ein Eckpfeiler unserer Strategie, was diese herausragende Vereinbarung unterstreicht“, sagt Frank Kuijpers, General Manager Corporate Sustainability. „Wir sind stolz darauf, als erstes Unternehmen der petrochemischen Industrie ein Projekt umzusetzen, welches das chemische Recycling von gemischten Kunststoffabfällen zu Rohstoffen für unsere Steamcracker ermöglicht. Dieses Projekt unterstreicht unser Engagement für das großtechnische chemische Recyceln von Alt- zu Neukunststoffen mittels innovativer Verfahren.“

Kommerzielles Verfahren

Sabic greift hierfür auf ein patentiertes thermochemisches Verfahren von Plastic Energy zurück. Nach Angaben des Unternehmens ist das Verfahren bereits kommerzialisiert. Mithilfe des Verfahrens ließen sich eine Vielzahl verschmutzter und kontaminierter Altkunststoffe verwerten, die auf herkömmliche Weise kaum recycelbar wären, erklärt Plastic Energy. Dabei wird der Kunststoffabfall in sauerstofffreier Umgebung geschmolzen und in synthetische Öle aufgespalten, die dann weiter veredelt werden und schließlich als Rohmaterial in traditionelle petrochemische Prozesse zurückfließen.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Sabic bei diesem spannenden Projekt zur Unterstützung der petrochemischen Sabic-Anlagen in Europa“, sagt Carlos Monreal, Gründer und CEO von Plastic Energy. „In Spanien betreiben wir bereits zwei Industrieanlagen, die an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr laufen, und unsere Verfahrenstechniker verfügen über mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Weiterentwicklung dieser patentierten Technologie. Unser fortschrittliches Know-how wird dazu beitragen, diese neue Initiative zur Wiederverwertung von Kunststoffen als Teil einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.“

 

© 320° | 05.12.2018

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